Markus Rehm bleibt unschlagbar und holt sein 4. Paralympics-Gold

14 Tage vor
Markus Rehm
Paralympics-Geschichte geschrieben Viertes Weitsprung-Gold - Rehm bleibt unschlagbar

Stand: 04.09.2024 21:53 Uhr

Weitspringer Markus Rehm ist am Mittwoch (04.09.2024) zum vierten Mal zu Gold bei den Paralympics gesprungen. Das war zuvor in der Leichtathletik und Para-Leichtathletik nur Carl Lewis bei Olympischen Spielen gelungen.

Wie bei fast allen seiner Wettbewerbe war sein Sieg in der Klasse T64 auch in Paris zu keiner Zeit gefährdet. Schon sein erster Sprung auf 7,83 Meter hätte für die Goldmedaille gereicht - auch wenn die Weite den Ansprüchen des 36-Jährigen eigentlich nicht genügt. Rehm gelang es im weiteren Verlauf des Wettkampfs allerdings auch nicht, sich herausragend zu steigern. Er kam weder an seine Saisonbestleistung (8,44 Meter) noch an seine WM-Weite (8,30 Meter) heran. Sein weitester Sprung ging "nur" auf 8,13 Meter.

Rehm: "Traum ist in Erfüllung gegangen"

"Ich bin unfassbar stolz und dankbar. Ein Traum ist in Erfüllung gegangen. Es war ein schwerer Wettkampf für uns alle, aber am Ende des Tages zählt die Medaille und Gold ist unfassbar großartig", sagte Rehm im Sportschau-Interview. "Wenn man bei den vierten Spielen die vierte Goldmedaille holt, ist das unfassbar. Das war das Ziel, aber das am Ende des Tages auch bei einer starken Konkurrenz zu machen, ist eine andere Sache."

Sportschau-Paralympics-Experte Heinrich Popow hob die Gesamtleistung von Rehm hervor: "Er ist der König unter den paralympischen Athleten. Nach der Weite von heute fragt keiner mehr. Viermal Gold bei den Paralympics - wer kann das von sich behaupten? Keiner."

Bodelier springt an einer Medaille vorbei

Rehms Teamkollege Noah Bodelier verpasste im Stade de France eine Medaille deutlich. Mit 6,98 Metern fehlten dem Sechstplatzierten 51 Zentimeter auf das Podium. Silber sicherte sich Derek Loccident (USA/7,79), Bronze ging an dessen Landsmann Jarryd Wallace (7,49). Einen großartigen Wettkampf legte T44-Starter Mpumelelo Mhlongo (Südafrika) hin, der mit 7,12 Metern Weltrekord in seiner Klasse sprang und Fünfter wurde.

"Schon oft geträumt, als erster Mensch die neun Meter zu schaffen"

Im Vorfeld hatte Rehm sogar seinen großen Weitsprung-Traum erneut aufs Tablett gebracht. Der Weltrekordler (8,72 Meter) hat nach wie vor das Ziel, die Neun-Meter-Marke zu knacken und offenbar Paris und die Paralympics als perfekte Gelegenheit dafür auserkoren. Dabei war er lediglich mit einer Saisonbestleistung von 8,44 Metern angereist. Er sei diese Saison "vom perfekten Sprung ein gutes Stück entfernt" gewesen, hatte er im Vorfeld zugegeben.

Nun hat er zum vierten Mal die Goldmedaille im Weitsprung und seine insgesamt fünfte bei Paralympics gewonnen, bleibt im 14. Jahr seiner internationalen Karriere unbesiegt. Aber die ultimative Hürde hat Rehm, der sogar als Fackelläufer bei der Eröffnungsfeier dabei sein durfte, noch nicht überspringen können. "Ich habe schon oft geträumt, als erster Mensch die neun Meter zu schaffen", hatte er vorher gesagt. Realität wurde das in Paris nicht, aber der nächste Triumph des herausragenden deutschen Para-Athleten.

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