Mario Voigt und Brombeer-Koalition: Experiment in Thüringen
Mario Voigt hat sein Ziel erreicht. Die Wahl des Thüringer CDU-Vorsitzenden zum Ministerpräsidenten lief in dieser Woche so glatt ab, als sei sie die normalste Sache der Welt. Erster Wahlgang, absolute Mehrheit, fertig. Dabei war diese Wahl ebenso ungewöhnlich wie das Zustandekommen der Brombeer-Koalition aus CDU, BSW und SPD, also von Parteien, deren Zusammenarbeit bisher unmöglich schien. Voigt hat trotz der Unkenrufe über die drohende Unregierbarkeit beharrlich sein Ziel verfolgt. Der größter Helfer, dass seine Wahl zustande kam, war wohl Bodo Ramelow. Der ehemalige Ministerpräsident von der Linken wollte wie Voigt einen geordneten Machtwechsel, eine möglichst stabile Regierung und eine Wahl, bei der die AfD nichts zu melden hatte. Am Ende haben Ramelow und Voigt das gemeinsam erreicht, ein Teil der Linken-Abgeordneten hat den CDU-Mann mitgewählt.