Marburg-Virus: Verdacht in Hamburg

3 Tage vor
Zwei Menschen in Klinik:Verdacht auf Marburg-Virus in Hamburg

In Hamburg werden zwei Menschen wegen des Verdachts auf eine Ansteckung mit dem gefährlichen Marburg-Virus untersucht. Sie sollen zuvor in einer Klinik in Ruanda gearbeitet haben.

Marburg-Virus - Figure 1
Foto ZDFheute

Das Spezialfahrzeug der Feuerwehr am Hamburger Hauptbahnhof

Quelle: dpa

Wegen des Verdachts auf eine Ansteckung mit dem lebensbedrohlichen Marburg-Virus werden in Hamburg zwei Menschen medizinisch untersucht. Eine der beiden Personen hatte nach Angaben der Hamburger Sozialbehörde kurz zuvor in Ruanda in einem Krankenhaus gearbeitet, wo mit dem Virus Infizierte behandelt werden.

Von Ruanda über Frankfurt nach Hamburg

"Beide Personen waren heute Nacht mit einem Flugzeug von Ruanda nach Frankfurt eingereist und von dort aus gemeinsam mit einem ICE nach Hamburg gefahren", teilte die Behörde in der Hansestadt mit.

Während der Reise nahm eine der beiden Kontakt mit Ärzten in Hamburg auf, weil sie Sorge hatte, sich in Ruanda mit einer tropischen Krankheit infiziert zu haben. Nach übereinstimmenden Medienberichten handelt es sich um einen Medizinstudenten Mitte 20. Der Mann habe grippeähnliche Symptome gehabt und ihm sei leicht übel gewesen, hatte ein Feuerwehrsprecher gesagt. Fieber habe er nicht gehabt.

Was ist das Marburg-Virus?

Das Marburg-Virus kann hohes Fieber und Symptome wie Muskelschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall und blutiges Erbrechen auslösen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben in den bisherigen Ausbrüchen 24 bis 88 Prozent der Erkrankten. Es ist bisher vor allem im östlichen, zentralen und südlichen Afrika bekannt.

Marburg-Virus - Figure 2
Foto ZDFheute

Menschen stecken sich durch den direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten Infizierter wie Blut an und nicht über die Luft. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis 21 Tage. Eines der Reservoirs und ein Überträger für das Marburg-Virus ist laut Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) der Nilflughund. 

Der Erreger trägt den Namen der deutschen Stadt, weil sich dort 1967 Laborangestellte mit dem bis dahin nicht bekannten Virus bei Versuchsaffen infiziert hatten. Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC gab es seit 1967 keinen Ausbruch der Krankheit mehr in Deutschland. (Quelle: dpa)

Beide Personen sofort isoliert

Daraufhin entschied das Gesundheitsamt, beide Personen noch am Hauptbahnhof zu isolieren und zur weiteren Untersuchung in einen Spezialbereich für hochansteckende Infektionskrankheiten des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) zu bringen. Dort seien umgehend alle medizinisch notwendigen Untersuchungen begonnen worden. Innerhalb von 24 Stunden könne im Regelfall eine Vielzahl von Krankheiten diagnostiziert werden.

Vorsorglich wurden die Kontaktdaten der Zugreisenden, die eventuell Kontakt zu den beiden hatten, aufgenommen. Quarantänemaßnahmen seien aktuell nicht notwendig, teilte die Behörde mit. Laut Deutscher Bahn saßen durchschnittlich 275 Reisende in dem Zug.

Quelle: ZDF

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Quelle: dpa

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