Marburg-Virus in Hamburg? Pärchen in Spezialklinik gebracht

3 Tage vor

Berlin. Ein Paar zeigte im ICE nach Hamburg grippeähnliche Symptome. Die beiden Personen wurden sofort isoliert. Ist es das tödliche Marburg-Virus?

Marburg-Virus - Figure 1
Foto Berliner Morgenpost

Am Hamburger Hauptbahnhof wurde am Mittwochabend Großalarm ausgelöst. Der Grund: Ein Pärchen zeigte grippeähnliche Symptome. Es könnte sich dabei um eine tödliche Krankheit handeln. Laut Informationen des „Hamburger Abendblattes“ (gehört ebenfalls zur Funke Mediengruppe) wird das Marburg-Virus vermutet.

Bei einer der möglicherweise infizierten Personen soll es sich um einen Medizinstudenten handeln. Dieser habe in Ruanda einen Menschen untersucht, der sich mit dem Marburg-Virus infiziert hatte. Wieder in Deutschland gelandet, sei das Pärchen in den ICE von Frankfurt nach Hamburg gestiegen. Während der Fahrt zeigten sich grippeähnliche Symptome, darunter Übelkeit und Erbrechen.

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„Über die Polizei hat das Gesundheitsamt des Bezirksamts Nord eine Personenfestsetzung im Hauptbahnhof veranlasst“, sagte der Sprecher des Bezirksamts Nord, Alexander Fricke, dem „Abendblatt.“ Das Pärchen wurde auf dem Bahnsteig zunächst isoliert. Zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr und Bundespolizei tummelten sich auf den Gleisen, zum Teil in Schutzmontur gekleidet.

Das Pärchen wurde mit einem Isolationsrettungsfahrzeug in eine Spezialklinik gebracht. Die Gleise am Hauptbahnhof sind mittlerweile wieder freigegeben. Die Polizei hatte zuvor die Personalien der rund 200 ICE-Passagiere aufgenommen, berichtet „Bild“.

WHO: Jeder zweite Fall im Durchschnitt tödlich

Ob das Pärchen tatsächlich mit dem Marburg-Virus infiziert ist, ist nicht bestätigt. Die Krankheit hatte Ruanda zuletzt schwer getroffen. Nach Informationen des dortigen Gesundheitsministeriums sind seit Freitag bereits neun Menschen an dem Virus gestorben; 27 Fälle wurden bestätigt.

Die Marburg-Viruserkrankung, die schweres Fieber verursacht, ist bisher im östlichen, zentralen und südlichen Afrika bekannt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation verläuft durchschnittlich jeder zweite Fall tödlich. In Regionen mit mangelnder Gesundheitsversorgung liegt die Zahl bei bis zu 88 Prozent. Übertragen wird das Virus, anders als Corona, über Körperflüssigkeiten. Einen Impfstoff gibt es bislang nicht.

fmg, kna

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