Der vorletzte Spieltag in der Bundesliga und der 2. Liga sorgte für die ersten Entscheidungen. Wir begrüßen den SV Darmstadt 98 wieder in Liga eins, dafür darf sich das Unterhaus auf Hertha BSC freuen. Beendet ist dagegen die beachtlich lange Zeit der Zweitklassigkeit für den SV Sandhausen. Nach elf Jahren geht es runter in die 3. Liga.
Wenig mit den ganzen Auf- und Abstiegsszenarien hatten in dieser Spielzeit der 1. FSV Mainz 05 und der 1. FC Kaiserslautern zu tun. Zwar glaubten einige FCK-Fans kurzzeitig noch an den Durchmarsch, doch seit einigen Wochen hat sich dieses Thema genauso erledigt wie, spätestens seit Sonntag, der Traum der Mainzer vom internationalen Geschäft.
Die Luft scheint raus zu seinSchlimmer noch, die Luft scheint aus beiden Teams entwichen zu sein wie aus einem Luftballon, der zu lange in der Kälte lag. Nein, ich möchte jetzt keinem der Kicker unterstellen, dass sie nicht gewinnen wollen - auch wenn es um nicht mehr allzu viel geht. Außer vielleicht um die Punkteprämie und den etwas besseren Tabellenplatz. Aber, irgendwie ist es schon seltsam, dass - um mit den Mainzern zu beginnen - seit dem Sieg gegen die Bayern vor einem Monat nichts mehr funktioniert. Oder, wie es Abwehrspieler Stefan Bell nach der 1:4 Pleite gegen Stuttgart formuliert: "....dass wir im Moment eine schwierige Phase haben, wo wir derzeit nicht mehr können, als wir spielen. Wir haben eine absolute Formkrise, wir versuchen es schon, aber es klappt im Moment einfach nicht mehr."
Mainz muss jetzt beim BVB ranDie nackte Statistik dieser Formkrise: vier Niederlagen in Serie mit insgesamt 13 Gegentoren - bei nur 3 eigenen Treffern. Und am letzten Spieltag geht es am Samstag nach Dortmund, wo die Mainzer ja entscheidend den Meisterschafts-Zweikampf des BVB mit den Münchner Bayern beeinflussen könnten.
Wie ausgerechnet dort, vor über 80.000 fanatischen Fans, der Schalter umgelegt werden soll, wollten wir von 05-Trainer Bo Svensson wissen. Doch auch der sonst so fokussierte Däne scheitert beim Versuch einer Antwort: "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht", sagt er und ergänzt: "Wir haben versucht, in den letzten vier Wochen den switch hinzubekommen und es nicht geschafft. Wir kriegen zu einfache Gegentore, und wenn du als Mainz 05 in der Bundesliga nicht verteidigen kannst, dann hast du keine Chance."
Viel Arbeit also für Svensson und sein Trainerteam - was auch für Kollege Dirk Schuster beim 1. FC Kaiserslautern gilt. Wieder verloren, dieses Mal mit 0:2 im Derby beim Karlsruher SC. Wobei man hier festhalten muss, dass der FCK trotz der Niederlage die bessere Mannschaft war. Aber, das weiß auch Schuster: "Zur Leistung muss aber auch einhergehen, dass die Ergebnisse stimmen. Denn Fußball ist nun mal ein Ergebnissport."
Und da heißt die FCK-Bilanz: nur ein Sieg aus den letzten elf Spielen. Die letzte Chance auf ein weiteres Erfolgserlebnis gibt es am Sonntag, zum Saisonende im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf. Und, vielleicht noch eine Fußballfloskel zum Schluss an die Adresse beider Teams - die allerdings auch für alle anderen Mannschaften Gültigkeit hat: Wie man aus einer Saison rausgeht, geht man auch wieder rein.