Gewalt im Main-Taunus-Zentrum: Polizei sucht nach Tatverdächtigen

Main-Taunus-Zentrum

Am Sonntagvormittag sieht es im Main-Taunus-Zentrum aus wie immer am Wochenende. Keine Kunden weit und breit, einige Handwerker sind damit befasst, den Weihnachtsschmuck im ältesten Einkaufszentrum der Region aufzuhängen.  Einige Stunden zuvor sah es hier ganz anders aus. In einem Versorgungsgang in der Mitte des Zentrums war es zu einer Schlägerei gekommen, ein Schuss fiel. Der anschließende  Polizeieinsatz führte zu einem Verkehrschaos rund um das Einkaufszentrum, in dem sich zu dieser Zeit mutmaßlich Zehntausende aufhielten.

Laut Polizei waren gegen 15.35 Uhr die ersten Notrufe eingegangen. Nach den bisherigen Erkenntnissen sollen zwei Personengruppen in Streit geraten sein. Die Auseinandersetzung eskalierte, und es wurde mit  einer Gaspistole geschossen. Fünf Personen wurden nach Angaben der Polizei verletzt, eine davon schwer – mutmaßlich durch den Schuss aus der Gaspistole. Die Polizei leitete  umgehend eine Fahndung ein, das Spezialeinsatzkommando (SEK) rückte zum Einkaufszentrum aus.

Polizei kontrollierte Autos

Im Laufe der Fahndung kam es rund um das Main-Taunus-Zentrum zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen. Die Beamten hatten anfänglich die  an dem weitläufigen Gelände vorbeiführende Bundesstraße 8 und die Zufahrt von der Autobahn 66 gesperrt, wegfahrende Autos wurden kontrolliert. Auf der  A66 in Richtung Wiesbaden staute sich der Verkehr über mehrere Kilometer. Innerhalb des Staus kam es zudem zu einem Unfall.

Warum es zu der Schlägerei gekommen war, ist weiterhin unklar. Daran Beteiligte seien flüchtig, nach Verdächtigen werde weiterhin gesucht, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag.  Wie viele Personen beteiligt waren, ob sich die Personen kannten, wie viele Schüsse abgegeben wurden, ob schon mutmaßliche Täter ermittelt wurden   – all das war am Sonntag nicht in Erfahrung zu bringen, ebenso wenig, welche Herkunft die Beteiligten haben. 

Die Polizei Westhessen hat ein Bürgertelefon geschaltet und bittet Zeugen um Hinweise. Die Telefonnummer lautet 06 11/34 55 66 00.

Schlägerei war in einem Seitengang

Centermanager Daniel Quaas sagte am Sonntag, nach seiner Einschätzung habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Besucher bestanden, weil die Schlägerei nicht auf der Ladenstraße, sondern eben in einem seitlichen Versorgungsgang stattgefunden habe. Die meisten Kunden hätten lediglich wegen der vielen Polizisten und des Staus etwas von dem Vorfall mitbekommen. Quaas lobte ausdrücklich die Arbeit der Polizei, die die Lage rasch im Griff gehabt habe.

Der Betrieb in den Geschäften sei weitgehend weitergelaufen, gegen 18.30 Uhr seien auch die Kontrollen aufgehoben worden, so dass sich der Verkehr in den folgenden eineinhalb bis zwei Stunden normalisiert habe. Am Montag werde der Betrieb wie sonst auch wieder anlaufen.

Das Main-Taunus-Zentrum ist auch sechs Jahrzehnte nach seiner Eröffnung ein Besuchermagnet, der Betreiber ECE gibt die Zahl der täglichen Besucher mit  durchschnittlich 26.000 an. Quaas sagte, an Samstagen würden auch schon einmal 45.000 Besucher gezählt.

Messerangriff im Frankfurter Nordwestzentrum

Am Freitagabend war es schon in der Busdurchfahrt des Frankfurter Nordwestzentrums zu einem gewalttätigen Vorfall zwischen zwei Männern gekommen. Ein 31 Jahre alter Mann schubste laut Polizeimeldung einen 54 Jahre alten Mann, der daraufhin ein Cutter-Messer zog und den jüngeren Mann am Hals verletzte. Beide Beteiligten waren stark alkoholisiert.

Der Verletzte hatte 3,60 Promille im Blut, der Angreifer 3,78 Promille. Zwei unbekannte Zeugen meldeten den Vorfall dem Sicherheitsdienst, der den Angreifer bis zum Eintreffen der Polizei festhielt. Der verletzte, wohnsitzlose Mann wurde nach medizinischer Versorgung entlassen. Der Tatverdächtige wurde verhaftet. 

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