Tradition wiederbelebt - Maibaum schmückt Ortsmitte von ...

1 Mai 2024
Tradition wiederbelebt Maibaum schmückt Ortsmitte von Schramberg-Sulgen

Lothar Herzog

Maibaum - Figure 1
Foto Schwarzwälder Bote

01.05.2024 - 11:42 Uhr

Nach einigen Jahren Pause steht wieder ein Maibaum im Stadtteil Sulgen. Foto: Herzog

Im Schramberger Stadtteil Sulgen verkündet ein geschmückter Maibaum wieder Lebensfreude und Fruchtbarkeit. Viele Schaulustige verfolgten die Wiederbelebung einer früheren Tradition.

Zwar ist es keine 100 Jahre her, aber nach neunjährigem Dornröschenschlaf erwachte am Dienstagabend wieder das Maibaumstellen am Narrenbrunnen in Sulgen-Mitte.

Angeregt vom Vereinsring (VR) Sulgen und von dessen Mitgliedsvereinen und unterstützt von der der Stadtverwaltung gestaltete sich eine Gemeinschaftsaktion, auf die der Stadtteil stolz sein kann.

Gegen 17.45 Uhr riegelte die Feuerwehr Sulgen zu Zufahrten zu Sulgen-Mitte ab, um dem fein herausgeputzten Oldtimer von Oswald Fader mit dem 21 Meter langen Maibaum freies Geleit bis zum Narrenbrunnen zu ermöglichen. Geschmückt worden er beim VR-Vorsitzendem Tobias Pfundstein auf der „Vierhäuser“.

Maibaum - Figure 2
Foto Schwarzwälder Bote
Die Hauptorganisatoren Reinhold Rapp (von links), Oswald Fader, Tobias Pfundstein, Roman Seckinger und Manuel Ehrmann Foto: Herzog

Während die Organisatoren mit wenigen Handgriffen den Maibaum an das Kran-Seil befestigten, stimmte der Musikverein Sulgen den schwungvollen Ruetz-Marsch an. In nur wenigen Minuten hob der Autokran den Maibaum in die Bodenhülse, beim Verankern mit Holzkeilen half auch Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr mit. Der Überredungsversuch, sie möge anschließend in 16 Meter Höhe den Maibaum vom Seil befreien, scheiterte jedoch.

Baum aus dem Feurenmoos

Die Stadtchefin zog es vor, allen Beteiligten für das ehrenamtliche Engagement zu danken. „Ich finde es super, dass der Sulgen wieder einen Maibaum hat. Er steht für einen selbstbewussten Stadtteil mit vielen engagierten Vereinen und Bürgern. Der Baum kommt auch aus Sulgen, aus dem Stadtwald im Feurenmoos. Das machen wir nächstes Jahr wieder“, so Eisenlohr überzeugt.

Maibaum - Figure 3
Foto Schwarzwälder Bote

Maibäume aufzustellen sei eine uralte Tradition. Der erste Maibaum in Deutschland sei 1224 in Aachen aufgestellt worden. In Sulgen zum ersten Mal 2001 und in der Talstadt wohl 1934, wollte sich die OBin nicht ganz genau festlegen.

Foto: Herzog

Pfundstein hob in seinen Dankesworten Marie Kern und Adolf Dieterle hervor, die den Kranz fachmännisch banden. Zudem dankte er Paul Roming für die geduldige Lagerung des Maibaum-Inventars.

Fortschritt in Tradition

Eine eingeschlafene Tradition sei in Sulgen mithilfe vieler Freiwilliger wieder neu aufgelegt worden, so Pfundstein. „Tradition ist bewahrter Fortschritt, Fortschritt ist weitergeführte Tradition“, bezog er sich auf ein Zitat von Carl Friedrich von Weizsäcker. Auch in Sulgen sei durch die Art des Aufstellens der Fortschritt eine weitergeführte Tradition, der für mehr Sicherheit beitrage.

„Seit vielen Jahren ziert an der Fasnet am Narrenbrunnen ein Narrenbaum unseren schönen Stadtteil für einige Tage. Dieses Jahr wird der Wonnemonat Mai mit einer optischen Aufwertung des Sulgener Ortskerns begrüßt“, freute sich der VR-Vorsitzende über die gelungene Aktion.

Anschließend zog es viele Besucher in die Festhalle, wo der Musikverein Sulgen schon wieder musikalisch in Aktion war.

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