Bekannt aus »Harry Potter« und »Downton Abbey«: Britische ...

2 Stunden vor

Die Schauspielerin Maggie Smith ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Die zweifache Oscarpreisträgerin starb am Freitag in einem Londoner Krankenhaus, wie ihre Söhne Chris Larkin und Toby Stephens mitteilten.

Maggie Smith - Figure 1
Foto DER SPIEGEL

Smith war eine der bekanntesten und beliebtesten Schauspielerinnen Großbritanniens und hatte bis ins hohe Alter vor der Kamera gestanden, unter anderem als Lehrerin Minerva McGonagall in den »Harry Potter«-Filmen und in der Adelsserie »Downton Abbey« . »Ich könnte mir nie vorstellen, keine Schauspielerin zu sein», sagte Maggie Smith einmal, «ich könnte das unmöglich aufgeben, auch wenn es kein so glitzerndes Leben ist wie die Leute glauben, sondern schwere Schinderei.«

Maggie Smith (r.) mit Penelope Wilton in der Filmfortsetzung »Downton Abbey: A New Era« (2022)

Foto: Ben Blackall / AP / picture alliance

Laut der Erklärung ihrer Söhne sei sie am Morgen »friedlich im Krankenhaus verstorben. Sie war eine sehr private Person und war am Ende im Kreise ihrer Freunde und Familie. Sie hinterlässt zwei Söhne und fünf liebevolle Enkelkinder, die über den Verlust ihrer außergewöhnlichen Mutter und Großmutter tief erschüttert sind.«

Vom Theater übers Varieté bis zu den Oscars

Maggie Smith wurde 1934 in Ilford bei London geboren. Ihre ersten Schritte als Theaterschauspielerin machte Smith ab 1952 als Mitglied der Oxford University Dramatic Society in Shakespeares »Die zwöfte Nacht«. Es folgten Rollen in weiteren Klassikern, die größten Erfolge in den Fünfzigerjahren feierte Smith aber als Sängerin und Entertainerin im Varieté. Dabei wurde sie von dem amerikanischen Produzenten Leonard Sillman entdeckt, der sie nach New York an den Broadway holte. Von dort aus gelangte Smith schließlich auch an viel beachtete Kinorollen. Ihre erste Oscarnominierung erhielt sie 1965 für ihre Rolle als Desdemona in Laurence Oliviers »Othello«. 1969 gewann sie den Oscar für ihre Rolle als gestrenge Lehrerin in »Die besten Jahre der Miss Jean Brodie«.

Ihren zweiten Oscar erhielt sie für ihre Nebenrolle in der Komödie »Das verrückte California Hotel« aus dem Jahr 1978. Weitere von der Kritik gefeierte Rollen waren Lady Bracknell in Oscar Wildes »The Importance of Being Earnest« im Londoner West End; eine 92-Jährige, die in Edward Albees Stück »Three Tall Women« verbittert gegen die Senilität ankämpft, und ihre Rolle Robert Altmans schwarzen Filmkomödie »Gosford Park« von 2001.

Ihren letzten Film drehte Smith in diesem Jahr: In »A German Life« von Jonathan Kent spielte sie Joseph Goebbels’ Sekretärin Brunhilde Pomsel, eine Rolle, die sie zuvor schon im Theater verkörpert hatte.

Seltenste Ehren

Smith hatte den Ruf, Dummköpfen gegenüber nicht besonders tolerant zu sein. Der Theaterregisseur Peter Hall charakterisierte sie einmal mit den Worten: »Ich setze Maggie auf die Liste der 50 schwierigsten Menschen, mit denen ich je gearbeitet habe.« Andere wiederum schätzten ihren Sinn für Humor – zum Beispiel John Madden, der Regie bei ihrem Film »Best Exotic Marigold Hotel« und dessen Fortsetzung führte. »Sie hat einen sagenhaft verschmitzten Humor, den sie mit Laserpräzision und Geschick einsetzt, sobald sie sich wohlfühlt.«

Im Jahr 1990 wurde Smith von Königin Elizabeth II. zur Dame ernannt. 2014 zeichnete die Queen sie mit dem britischen Orden »Companions of Honour« für ihre 60-jährige Film- und Bühnenkarriere aus. Der Orden hat neben den Monarchen nur einige Dutzend Mitglieder, unter anderem den Maler David Hockney und die Schauspielerin Judi Dench. Maggie Smith sagte dazu in der britischen Zeitung »Daily Telegraph«: »Wenn man lange genug lebt, wird man zur Ikone. Eine ziemlich staubige Ikone … oder ein nationales Kulturgut.«

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