Magdeburg nach Anschlag auf den Weihnachtsmarkt: Haftbefehl ...
Nach Angaben der Uniklinik vom Samstag ist der Blutbedarf zwar gedeckt. Es sei jedoch entscheidend, die Vorräte an Blutkonserven wieder aufzufüllen. Demnach hatten viele Bürger gefragt, wie sie mit Blutspenden helfen können. Die Uniblutbank Magdeburg organisiert daher am Montag zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz einen Sondertermin zur Blutspende.
08:45 Uhr | Drei Personen bejubeln AnschlagEinige Stunden nach dem Anschlag am Freitagabend haben drei Personen die Amokfahrt über den Magdeburger Weihnachtsmarkt offenbar bejubelt. Das berichten übereinstimmend die Volksstimme und die Bild-Zeitung. Die Polizei bestätigte den Vorfall.
Die drei Verdächtigen hatten sich demnach in der Nähe der Goldschmiedebrücke aufgehalten. Die Polizei habe die Personalien festgestellt und Anzeige wegen "Billigung von Straftaten, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören" erstattet. Diese Straftat kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
08:30 Uhr | Andacht in KöthenIn der Köthener St.-Jakobs-Kirche haben am Samstagabend im Rahmen eines Bläserkonzerts rund 400 Besucherinnen und Besucher der Opfer des Anschlags gedacht. Oberkirchenrat Matthias Kopischke bezeichnete das Konzert als Brückenschlag zum ökumenischen Gottesdienst in Magdeburg. Er sagte in seiner Andacht: "Unsere Gedanken und Gebete gelten den Opfern des Anschlages und ihren Angehörigen". Viele Konzertbesucher nutzten die Gelegenheit, Kerzen für die Opfer des Anschlages zu entzünden.
Papst Franziskus hat in einem Telegramm an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seine Anteilnahme an der Trauer der Hinterbliebenen zum Ausdruck gebracht. Allen Betroffenen sichere er seine geistliche Nähe zu, heißt es in dem Schreiben. "Papst Franziskus betet für die Verstorbenen und vertraut die Menschen Christus, unserer Hoffnung, an, dessen Licht in die Dunkelheit strahlen möge. Von Herzen erbittet er allen Gottes Beistand und Trost."
Auch der tschechische Präsident Petr Pavel hat ein Kondolenzschreiben verfasst. "In einer Zeit, die voller Freude und Erwartung auf die Weihnachtsfeiertage sein soll, ringen wir leider stattdessen mit Leid, Trauer und Verzweiflung", heißt es darin. An der Prager Karls-Universität war es vergangenes Jahr am 21. Dezember zu einem Amoklauf mit 14 Opfern gekommen.
07:25 Uhr | Landesinnenministerin Zieschang verteidigt SicherheitskonzeptSachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) hat das Sicherheitskonzept für den Magdeburger Weihnachtsmarkt verteidigt. Die CDU-Politikerin sagte MDR SACHSEN-ANHALT, der Magdeburger Weihnachtsmarkt sei mit Betonklötzen abgesichert worden. "Aber wir können unsere Weihnachtsmärkte nicht einbetonieren". Man brauche Fluchtwege, man brauche Rettungswege.
Sachsen-Anhalt hat nach ihren Worten die gesetzlichen Möglichkeiten genutzt, um anlasslos Taschen und Rucksäcke kontrollieren zu können. Dabei sei es darum gegangen, das Waffen-und Messerverbot auf den Weihnachtsmärkten durchzusetzen. Das sei mit einer hohen Polizeipräsenz auf allen Weihnachtsmärkten verbunden gewesen. Zieschang betonte: "Ich glaube, dass das auch dazu beigetragen hat, dass der Täter innerhalb von drei Minuten gestellt werden konnte."
07:10 Uhr | Mutmaßlicher Attentäter war nach Spiegel-Informationen mehrmals in MagdeburgDer mutmaßliche Attentäter soll sich im November und Dezember mehrmals in Magdeburg aufgehalten haben. Das berichtet der Spiegel mit Verweis auf Behördeninformationen. Demnach soll der Tatverdächtige sich im Maritim-Hotel in der Innenstadt eingemietet und dort möglicherweise auf den Anschlag vorbereitet haben. Während der Todesfahrt könnte er unter Drogen gestanden haben. Ein vorläufiger Schnelltest war nach Spiegel-Informationen positiv ausgefallen. Das hatte gestern auch die Bild-Zeitung berichtet.
06:50 Uhr | Körperliche Auseinandersetzungen auf dem HasselbachplatzAn einer Demonstration gestern Abend auf dem Hasselbachplatz haben laut Polizei rund 2.100 Menschen teilgenommen. Dabei kam es nach Angaben der Polizeiinspektion Magdeburg vereinzelt zu körperlichen Auseinandersetzungen, woraufhin mehrere Strafverfahren eingeleitet wurden. Während der Demonstration skandierten einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Angaben einer MDR-Reporterin mehrfach rechtsextreme und ausländerfeindliche Parolen. Die extreme Rechte hatte seit Freitagabend bei Telegram massiv für die Demo in Magdeburg mobilisiert.
Zwei weitere Versammlungen mit Teilnehmerzahlen im zweistelligen Bereich verliefen laut Polizei ohne besondere Vorkommnisse.
06:35 Uhr | Opferbeauftragter: "Betroffene sollten nicht denken, dass sie allein klarkommen"Der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Pascal Kober, rechnet mit mehreren hundert Menschen, die nach dem Anschlag Hilfe benötigen. Es handele sich um "einen der größten Anschläge, die wir bisher zu verzeichnen hatten", sagte der FDP-Abgeordnete dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Wenn man Tatzeugen und Ersthelfer mitrechnet, potenziert sich das auf eine hohe dreistellige Zahl betroffener Menschen."
Das Erlebnis könne "mit großen psychischen Belastungen einhergehen. Betroffene sollten nicht denken, dass sie damit allein klarkommen", warnte Kober. "Je früher Hilfe greift, desto geringer ist die Gefahr, dass Schäden chronisch werden." Es sei zu hoffen, dass in der Trauma-Ambulanz genug Plätze vorhanden sind, fügte er hinzu. Die Betroffenen müssten nun über die Möglichkeiten der finanziellen und psychosozialen Hilfen unterrichtet werden. "Wichtig ist, dass kein Anliegen unbeachtet bleibt."
06:14 Uhr | Magdeburger Uniklinikum richtet Sondertermin für Blutspenden einDas Universitätsklinikum Magdeburg hat einen Sondertermin für Blutspenden eingerichtet. Derzeit sei der Blutbedarf zwar gedeckt, es sei jedoch entscheidend, die Vorräte an Blutkonserven wieder aufzufüllen. Demnach hatten auch viele Bürger gefragt, wie sie mit Blutspenden helfen könnten. Die Uniblutbank Magdeburg organisiert daher morgen zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz einen Sondertermin zur Blutspende (10 Uhr bis 18 Uhr).
05:44 Uhr | Haftbefehl: Tatverdächtiger in UntersuchungshaftNach dem tödlichen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg muss der Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Das Amtsgericht habe wegen Mordes sowie mehrfachen versuchten Mordes Haftbefehl gegen den 50-Jährigen erlassen, teilte die Polizei in Magdeburg in der Nacht zu Sonntag mit. Der Mann war am Samstagabend dem Haftrichter vorgeführt worden
05:27 Uhr | Alle Entwicklungen auf einen BlickMagdeburg steht auch an Tag zwei nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt unter Schock. Eine Stadt trauert. Auf unserer Übersichtsseite haben wir alle wichtigen Informationen für Sie zusammengefasst.