"Völlig unerwartet": Lutz Hachmeister ist gestorben

14 Tage vor
Lutz Hachmeister

"Mit Erschütterung müssen wir die Nachricht bekannt geben, dass unser Gründungsdirektor und Geschäftsführer Lutz Hachmeister gestorben ist", schreibt das Institut für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM) auf seiner Website.

Hachmeister war Journalist, Dokumentarfilmer und Sachbuchautor. Von 1989 bis 1995 war er Direktor des Grimme-Instituts in Marl. Im Jahr 2005 gründete er das IfM, ein Institut zur Erforschung der Medienpolitik. Es erstellt u.a. jährlich eine Liste der 50 größten Medienkonzerne der Welt. Hachmeister war bis zu seinem Tod geschäftsführender Gesellschafter des Instituts, die operative Leitung hat seit 2019 Leonard Novy als Direktor.

Novy würdigt Hachmeister auf der IfM-Website als "unberechenbar, aber beständig brillant, streitbar, aber als Autorität unumstritten, ein öffentlicher Intellektueller par excellence und ein sehr privater Mensch". Er habe wissenschaftliche und gesellschaftliche Diskurse zu Themen wie Journalismus und Medientheorie, Rundfunk- und Medienpolitik, Plattformen und Geschichtspolitik "nachhaltig geprägt".

Hachmeister, 1959 in Minden geboren, studierte Kommunikationswissenschaft, Soziologie und Philosophie in Münster und Berlin. Von 1987 bis 1989 arbeitete er als Medienredakteur beim "Tagesspiegel". Ab 1997 drehte und produzierte er dokumentarische Fernsehfilme, unter anderem "Schleyer - Eine deutsche Geschichte", "Das Goebbels-Experiment" und "Die Köche und die Sterne".

Laut der Nachrichtenagentur epd beschäftigte sich Hachmeister zuletzt mit den Interviews, die Adolf Hitler zwischen 1923 und 1943 ausländischen Journalisten gab. Ein Buch darüber solle am 7. November im Verlag Kiepenheuer & Witsch erscheinen.

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