Luke Mockridge: Neue Show nach Kritik an Paralympics-Witzen ...

8 Tage vor
Luke Mockridge

Nach einer großen Welle der Kritik und Empörung entschuldigt sich Comedian Luke Mockridge (35) via Instagram für die Paralympics-Witze.

"Selbstverständlich war es nie meine Absicht, Menschen mit Behinderung ins Lächerliche zu ziehen - besonders während dieser großartigen Paralympischen Spiele", schreibt er und erklärt: "Die Jokes habe ich gemeinsam mit einem paralympischen Sportler und Comedian erarbeitet, um darauf aufmerksam zu machen, dass Mitleid oft die schlimmste Form der Ausgrenzung ist." Der Zuspruch sei "enorm und durchweg positiv" gewesen, "gerade von Menschen mit Behinderungen".

"Gags, die man erklären muss, sind handwerklich nicht gut"

Er gibt aber auch zu, dass das in dem "kurzen Trailer-Clip", der "viral gegangen" sei, "nicht deutlich" geworden sei. "Gags, die man erklären muss, sind handwerklich nicht gut", so Mockridge. "Comedy und Sport sollen Spaß machen - immer! Heute hat das nicht geklappt, und das geht auf meinen Deckel", schreibt er. 

Mockridge berichtet in dem Post außerdem von seiner "eigenen Erfahrung bei der Arbeit mit behinderten Menschen". Er habe dabei "immer einen scharfen, schwarzen Humor erlebt", den er gefeiert habe. "Dass es mir nicht gelungen ist, das richtig zu vermitteln, und dass ich Menschen verletzt habe, tut mir wirklich leid."

Einladung des Deutschen Behindertensportverbands

Wie unter anderem die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, hat der Deutsche Behindertensportverband (DBS) in einem Statement reagiert. "Wir möchten dazu ermuntern, sich Para-Sport live anzuschauen, um zu erleben, zu welch beeindruckenden Leistungen Menschen mit Behinderungen in der Lage sind - und, um zu verstehen, welche Bereicherung sie für unsere Gesellschaft sind", heißt es in der Mitteilung: "Eine größere Aufmerksamkeit möchten wir diesem Beitrag nicht widmen."

"Die Einladung des Deutschen Behindertensportverbands nehme ich sehr gerne an und freue mich auf den Perspektivwechsel und darauf, aktiv zu lernen", reagierte Mockridge wiederum darauf in seinem Post.

Ausschnitt aus dem Podcast "Die Deutschen"

Stein des Anstoßes ist ein Ausschnitt aus dem Podcast "Die Deutschen" von Nizar (40) und Shayan, in dem Mockridge zu Gast war. Das Trio spricht in der Folge, die bereits Mitte August veröffentlicht wurde, unter anderem über die Paralympischen Spiele, die am heutigen Sonntag nach elf Wettkampftagen mit einer großen Abschlussfeier zu Ende gehen.

Die zweifache Olympiasiegerin Kristina Vogel (33), die seit einem Trainingsunfall im Jahr 2018 querschnittsgelähmt ist, meldete sich am Samstag schockiert zu Wort. In den Kommentaren schrieb sie: "In meinem Herz brodeln gerade so viele Beschimpfungen... Ich verstehe nicht, wie man so menschenabwertend sein kann!" Die ehemalige Bahnradsportlerin machte auch in ihren Instagram-Storys darauf aufmerksam.

Nach großer Empörung über fragwürdige Paralympics-Witze von Luke Mockridge (35) in einem Podcast, hat Sat.1 noch vor Start einer neuen Show des Komikers das Format abgesetzt. "Was ist in der Box?" sollte eigentlich am 12. September erstmals ausgestrahlt werden, der Sender nimmt die Show allerdings aus dem Programm. Man habe sich dazu entschieden, das Format nicht zu starten, hat Sat.1 dem Medienmagazin "DWDL" bestätigt.

Mockridge, einstmals eines der prominentesten Gesichter des Senders, sollte ab dem 12. September durch das neue Comedy-Quiz "Was ist in der Box?" führen. Für ihn wäre es sein TV-Comeback als Moderator gewesen. Eine ehemalige Partnerin hatte im September 2021 schwere Vorwürfe gegen ihn erhoben. Die Anschuldigungen wies Mockridge zurück, die Staatsanwaltschaft Köln stellte ein Verfahren ein. In der Folge zog er sich vorübergehend aus der Öffentlichkeit zurück und ging ab 2022 wieder auf Tour.

"Die Aussagen zu behinderten Menschen und Para-Sportlern, über die sich viele Menschen zu recht empören, passen nicht zu unseren Werten", habe Sendersprecher Christoph Körfer jetzt "DWDL" erklärt. "Luke Mockridge hat schnell erkannt, was er mit diesen Sätzen alles falsch gemacht hat. Er hat sich deshalb öffentlich glaubhaft für seine unangebrachten Worte entschuldigt - und die Einladung des Deutschen Behindertensportverbandes angenommen."

Beim Sender wünsche man sich, "dass Luke Mockridge einen Weg findet, seiner Entschuldigung Taten folgen zu lassen und das Thema im Sinne aller Menschen mit Behinderung und im Sinne aller Para-Sportlerinnen und -Sportler, die uns aus Paris mit ihren Leistungen beeindruckt und verzaubert haben, weiter aufzuarbeiten."

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