Bremer Frank Schurgast stellt Strafanzeige gegen Luke Mockridge

8 Tage vor

Luke Mockridge - Figure 1
Foto WESER-KURIER
Nach Häme über Para-Sportler Bremer Frank Schurgast stellt Strafanzeige gegen Luke Mockridge

Die Äußerungen des Comedians Luke Mockridge über Para-Sportler lösten große Empörung aus: Der Bremer Frank Schurgast aus dem Bremer Behindertensportverband reagiert jetzt mit einer Strafanzeige.

Frank Schurgast, unter anderen Inklusionsbeauftragter der SPD Bremen-Nord und Vorstandsmitglied im Bremer Behindertensportverband, hat Strafanzeige gegen den Comedian Luke Mockridge erstattet. Christian Kosak

Der Bremer Frank Schurgast hat Strafanzeige gegen Luke Mockridge und die Macher des Podcasts „Nizar & Shayan – Die Deutschen“ erstattet. In dem Mitte August veröffentlichten Podcast hatte der Komiker und Moderator Mockridge Athletinnen und Athleten der Paralympischen Spiele in Paris, die an diesem Sonntag beendet worden sind, verhöhnt. „Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken – und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen“, hatte Mockridge unter anderem gesagt und damit für große Empörung gesorgt. Schurgast sieht hier die Tatbestände der verhetzenden Beleidigung und deren Verbreitung sowie der Hassrede und deren Verbreitung erfüllt. "Deswegen ist eine Strafanzeige die richtige Reaktion für mich", schreibt Schurgast in einer Pressemitteilung.

Luke Mockridge - Figure 2
Foto WESER-KURIER

Für mich persönlich, der ich ebenfalls zur marginalisierten Gruppe der Menschen mit Behinderungen zähle, ist es nicht hinnehmbar, dass es nur mit einem empörten Aufschrei abgetan werden soll.

Frank Schurgast

Mockridge hatte sich im Anschluss zwar öffentlich entschuldigt, Frank Schurgast geht das aber nicht weit genug: "Für mich persönlich, der ich ebenfalls zur marginalisierten Gruppe der Menschen mit Behinderungen zähle, ist es nicht hinnehmbar, dass es nur mit einem empörten Aufschrei abgetan werden soll", erklärt Schurgast.

In seinen Funktionen als Co-Vorstandsvorsitzender des Vereins Inklusion Nord, als zweiter Vorsitzender des Behinderten Sportverbandes Bremen, als Hauptvorstandsmitglied des Deutschen Behindertensportverbandes, als stellvertretender Landesvorsitzender der AG Selbst Aktiv Bremen, die Menschen mit Behinderungen in der SPD vertritt, sowie als Inklusionsbeauftragter der SPD Bremen-Nord vertrete er in gewisser Weise auch die Menschen mit Behinderungen. Diese seien nach wie vor alltäglich der Diskriminierung und Beleidigungen ausgesetzt, betont Schurgast.

"Erschwerend kommt hinzu, dass Menschen wie Mockridge einen Einfluss auf die Gesellschaft haben und auf ihre Art auch das zivilgesellschaftliche Bild gegenüber uns Menschen mit Behinderungen prägen", erklärt der Bremer. Insofern sei das Verhalten von Mockridge auch moralisch zutiefst verwerflich. "Die nun nach Wochen erfolgte Entschuldigung ist das Papier nicht wert, auf dem sie steht", sagt Frank Schurgast. Mockridge habe viel Zeit gebraucht, um sich eine halbherzige Entschuldigung abzuringen, das lasse tief blicken.

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