Luke Littler: Dieses Wunderkind mischt die Darts-WM auf
16-Jähriger im WM-Halbfinale "Reines Kampftier": Das ist Darts-Wunderkind Luke Littler
Luke Littler: Mental ist er unglaublich stark
© Zac Goodwin / DPA
Luke Littler mischt die Darts-WM auf: Mit 16 Jahren schaffte das englische Wunderkind den Einzug ins Halbfinale und sogar der Titel ist ihm zuzutrauen. Die Konkurrenz zeigt sich tief beeindruckt von der Coolness des Frühreifen.
Der Hype um ihn steuert auf den nächsten Höhepunkt zu: Luke Littler, 16 Jahre alt, spielt als jüngster Teilnehmer in der Geschichte der Darts-WM um den Finaleinzug in London. Der junge Engländer trifft am Dienstag (ab 20.30 Uhr/DAZN und Sport1) im Halbfinale auf seinen Landsmann Rob Cross – und will die nächste Sensation schaffen. Mit Rob Cross würde Littler den nächsten Weltmeister (Cross holte den Titel 2018) aus dem Turnier werfen. Vorher war ihm das schon im Achtelfinale mit Darts-Legende Raymond van Barnefeld gelungen, 40 Jahre älter als Littler.
Der Junge aus dem nordenglischen Warrington ist die Sensation des Turniers im Alexandra Palace. Seine fünf WM-Spiele hat er souverän für sich entschieden und für mächtig viel Stimmung unter den feiernden Fans gesorgt. Das Finale findet am Mittwoch (21 Uhr) statt. Sollte Littler sensationell Weltmeister werden, würde er auch in die Top Ten der Weltrangliste vorrücken und ein historisches Double schaffen: Er wäre gleichzeitig Weltmeister bei den Junioren und bei den Profis. Eine seine großen Stärken ist definitiv, dass er immer cool bleibt: "Ich spüre absolut keine Nerven. Es war wieder unglaublich", sagte Littler nach dem Sieg über Barneveld. Und selbst der unterlegene Weltmeister von 2007 schwärmte: "Er spielt phänomenal.
Der leicht beleibte junge Mann gönnte sich nach seinen Siegen bislang jedesmal einen Döner Kebab. So gerechnet wären am 2. und 3. Januar noch je ein Döner bis zum Titel, der umgerechnet knapp 600.000 Euro einbringen würde. Es wäre eine Sensation.
Luke Littler hat das Talent, die Sensation zu schaffenDass das begnadete Talent den großen Wurf schaffen und sich endgültig zum König der WM 2024 krönen kann, steht außer Zweifel. Es genügt ein Blick auf die sportliche Leistung. Von den im Turnier verbliebenen Spielern hat Littler den höchsten und den zweithöchsten Punktedurchschnitt in einer einzelnen Partie gespielt. In seinem ersten WM-Spiel stellte er einen Rekord für den höchsten Durchschnitt eines Debütanten auf.
Vielleicht haben die unglaublichen Leistungen auch etwas mit dem Berater von Littler zu tun. Kein Geringerer als Darts-Gigant Phil Taylor, der mit 16 WM-Titeln Rekordhalter ist, gibt dem jungen Kollegen Tipps. "Er ist der beste Teenager, den ich je in meinem Leben gesehen habe", sagte Taylor unlängst.
Die britische Zeitung "The Guardian" sieht den Grund des Hypes auch darin, dass Littler kein verdruckster Teenager ist, sondern selbstbewusst am Oche auftritt. "Und genau das macht ihn zu einer so beängstigenden Erscheinung. Er ist kein Roboter, sondern ein reines Kampftier, das in der Lage ist, sein Spiel zu modulieren und genau im richtigen Moment seine mentalen Stärken auszuspielen. Er weiß die Bühne immer besser zu nutzen, so wie es Taylor zu seinen besten Zeiten tat." Littler wirkt insgesamt (auf den ersten Blick) älter und reifer als 16.
Die Fans im Ally Pally feiern ihnPassend zu seinem Temperament tritt Littler mit dem martialischen Spitznamen "The Nuke" (Die Atombombe) auf. Die rund 3000 Fans, die ihm im Ally Pally zujubeln, widmen ihm bereits die "Wonderland"-Gesänge, die früher Phil Taylor vorbehalten waren. Immer wieder ertönt zudem lautstark der Sprechgesang: "You go to school in the morning" (Du gehst morgens zur Schule).
Mit 18 Monaten und in Windeln soll er bereits erste magnetische Pfeile geworfen haben. In den sozialen Medien werden deshalb bereits spaßige Bildchen geteilt, wie der Engländer als Embryo im Bauch seiner Mutter erste Einheiten absolviert habe. Im Alter von neun Jahren ging er nach eigenen Angaben mehrere Male die Woche mit in die Kneipe und lernte dazu. In der Zeit der Corona-Pandmie verbesserte er seine Fähigkeiten, seine Eltern hatten ihn immer wieder animiert, sich möglichst oft ans Bord zu stellen. Stolz verfolgen sie auch vor Ort im Ally Pally, wie ihr Sohn mit seinen Leistungen die Zuschauer begeistert. Jetzt will Littler die Sensation schaffen. Zuzutrauen ist es ihm.
Quellen: DPA, "Guardian".
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