Lukaku in den sozialen Medien massiv rassistisch beleidigt

11 Jun 2023

Im verlorenen Champions-League-Finale nahm Inter Mailands eingewechselter Stürmer Romelu Lukaku die Rolle des Unglücksraben ein. Die anschließenden Reaktionen in den sozialen Medien waren verachtenswert.

Lukaku - Figure 1
Foto kicker

Er machte nach seiner Einwechslung keine glückliche Figur: Romelu Lukaku. Getty Images

Nach 56 Minuten wollte Inter-Coach Simone Inzaghi einen Impuls von außen setzen. Für den wirkungslosen Edin Dzeko brachte der Italiener im Champions-League-Finale Romelu Lukaku. Der Belgier sollte mithelfen, den ersten Henkelpott seit 2010 nach Mailand zu bringen. Durchaus frischen Wind brachte der bullige Stürmer ins Spiel, doch er "verhinderte" auch zwei Inter-Treffer: Nach 70 Minuten stand Lukaku im Weg, als Federico Dimarco den von der Latte prallenden Ball erneut aufs Tor köpfen wollte, in der 88. Minute vergab er selbst einen Hochkaräter. Die optimale Vorlage von Robin Gosens köpfte Lukaku genau auf den vermeintlich schon geschlagenen Ederson.

So blieb es beim knappen 1:0-Erfolg für Manchester City, das sich erstmals in der Vereinsgeschichte die Champions League schnappte. Deswegen sah sich Lukaku nach Schlusspfiff in den sozialen Medien massiver rassistischer Beleidigungen ausgesetzt. Neben etlichen menschenverachtenden Kommentaren gegen den 30 Jahre alten Leihspieler des FC Chelsea verurteilten zahlreiche User bei Instagram diese Äußerungen.

Trauriger Tiefpunkt in Turin

Es ist längst nicht das erste Mal, dass Lukaku rassistische Anfeindungen entgegenschlagen. Trauriger Tiefpunkt in dieser Saison: das 1:1 zwischen Juventus und Inter im Halbfinal-Rückspiel der Coppa Italia. In einer hitzigen Schlussphase war Lukaku wegen seines vermeintlich provozierenden Jubels des Feldes verwiesen worden. Schon vor der Ausführung des Elfmeters waren hinter Turins Tor allerdings Affenlaute zu hören gewesen - in Italien leider längst nicht zum ersten Mal.

Als "außerordentliche Maßnahme" hob der italienische Verband die Sperre gegen Lukaku auf und belegte 171 Juventus-Fans mit Stadion-Zutrittsverboten. Von einer positiven Entwicklung im Kampf gegen Rassismus kann deswegen nicht gesprochen werden. Der Samstag war das beste Beispiel.

msc

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