Die Europameisterschaft hat ihre erste große Überraschung. Belgien verliert sein Auftaktspiel gegen die Slowakei 0:1 und muss schon wie bei der WM in Katar vor zwei Jahren das Aus in der Vorrunde fürchten. Schon am kommenden Freitag (21 Uhr, im Liveticker bei WELT) geht es für das Team von Domenico Tedesco um die Qualifikation für das Achtelfinale. Tragische Figur bei den Belgiern, die wie bei den vergangenen Turnieren als Geheimfavorit auf den Titel gelten, war einmal mehr Romelu Lukaku.
Nach dem Abpfiff verschwand der Stürmer in der Jubeltraube der siegreichen Slowaken. Nach gleich zwei aberkannten Toren war Belgiens Pechvogel vollkommen bedient und stand etwas abseits von seinen Mitspielern. Erst als letzter Spieler des Teams ging Lukaku zu den Fans, von denen einige pfiffen.
Romelu Lukaku ließ auch die besten Chancen gegen die Slowakei aus
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„In der zweiten Halbzeit war es viel besser. Wir sind über das Tempo gekommen. Wir hätten Tore schießen können, haben aber nicht getroffen. Wir hätten den Sieg verdient gehabt“, sagte Belgiens Kapitän Kevin De Bruyne.
Lukaku vergibt beste ChancenLukaku wurde zur Symbolfigur der belgischen Niederlage. Belgiens Rekordtorjäger vergab ein halbes Dutzend Chancen und bekam gleich zwei Tore aberkannt. Besonders das zweite, das nach einem Handspiel von Leipzigs Lois Openda aberkannt wurde, sorgte für Gesprächsstoff. „Ich finde schon, dass die Hand sehr weit rausgeht, aber natürlich ist es nicht wirklich Absicht. Bitter für die Belgier, aber für mich eine vertretbare Entscheidung“, sagte der frühere Schiedsrichter Manuel Gräfe im ZDF.
Die Slowakei sorgt mit einem Sieg gegen Belgien für die erste EM-Sensation. In der Schlussphase schießt Lukaku den vermeintlichen Ausgleich, doch das deutsche Schiedsrichtergespann kassiert das Tor wieder ein. Sehen Sie die strittige Szene hier im Video.
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Für Tedesco war es sieben Jahre nach seiner Zweitliga-Tätigkeit bei Erzgebirge Aue das erste Spiel als Trainer bei einem großen Turnier. Im aufgekrempelten weißen Hemd sang der frühere Coach von Schalke 04 und RB Leipzig die Hymne des Landes, das er im Februar 2023 mit großen Hoffnungen übernommen hatte.
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Schon nach drei Minuten hätte Sturmtank Lukaku nach einem von De Bruyne verlängerten Zuspiel von Jérémy Doku das 1:0 erzielen können. Doch der 31-Jährige vergab in aussichtsreicher Position. Kurz danach bot sich Lukaku, der mit seinem elften Einsatz zu Belgiens alleinigem EM-Rekordspieler wurde, eine weitere Chance, doch diesmal spitzelte er den Ball gegen den heraus eilenden Martin Dubravka zu weit nach vorne. Kurz vor der Pause vergab Lukaku erneut unglücklich eine gute Möglichkeit.
Der Slowakei gelingt zum Auftakt in die EM eine faustdicke Überraschung. Nach einem haarsträubenden Fehlpass der Belgier wird Schranz per Hackenvorlage bedient und schießt die Slowakei zum Sieg. Sehen Sie das Tor hier im Video.
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