Angriff auf Polizeiinspektion Linz - islamistisches Motiv wahrscheinlich

10 Tage vor
Linz

Der Angriff eines mit einer Machete bewaffneten Mannes auf die Polizeiinspektion in Linz am Rhein ist offenbar islamistisch motiviert gewesen. Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz ermittelt.

Ein 29 Jahre alter Mann hatte in der Nacht mit einer Machete bewaffnet die Schleuse der Dienststelle betreten. Er drohte den Angaben zufolge damit, die Polizistinnen und Polizisten zu töten. Der Schleusenbereich der Dienststelle wurde beidseitig verriegelt, sodass die Person weder in die Diensträume eindringen noch nach draußen flüchten konnte.

Anschließend überwältigten Spezialkräfte der Polizei den Mann mit Hilfe eines Tasers. Der Beschuldigte wurde festgenommen. Eine Zeugin, die zufällig in der Nähe der Dienststelle unterwegs war, filmte den Vorfall.

Flagge des IS in der Wohnung des Angreifers entdeckt

Ersten Ermittlungen zufolge gebe es Hinweise auf eine radikalislamistische Motivation des Beschuldigten. In der Wohnung des festgenommenen Verdächtigen sei eine an eine Wand gezeichnete Flagge der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gefunden worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz am Freitag mit.

Haftbefehl wegen versuchten Mordes erlassen

Zudem habe der Mann mit albanischer Staatsangehörigkeit bei der Tat mehrfach "Allahu Akbar" gerufen. Die Landeszentralstelle zur Bekämpfung von Terrorismus und Extremismus Rheinland-Pfalz, die bei der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz angesiedelt ist, habe den Fall deshalb übernommen. Der Mann kam inzwischen wegen des Verdachts des versuchten Mordes in Untersuchungshaft. Das Amtsgericht Koblenz erließ einen entsprechenden Haftbefehl.

Innenminister Ebling: Mann war zuvor nicht als Islamist bekannt

Nach Angaben von Innenminister Michael Ebling war der Mann der Polizei zuvor nicht als Islamist bekannt. Es gebe mehr als einen Hinweis, dass der Täter offensichtlich radikal-islamistisch motiviert war, sagte der SPD-Politiker. "Das wird natürlich jetzt weiter noch zu untersuchen sein." Die Dienststellen seien gut gesichert, aber am Freitag noch einmal sensibilisiert worden.

Augenzeugin schildert den Vorfall

Eine Augenzeugin hatte sich am frühen Morgen an den SWR gewandt. Sie war mit ihrem Hund in der Nähe der Polizeiinspektion unterwegs und konnte den Vorfall den Angaben zufolge beobachten. Sie beschreibt die Tatwaffe als Knüppel oder Baseballschläger. Die Polizei spricht aber von einer Machete.

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