Christian Lindner: Von den Chancen eines Privatiers
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Christian Lindner wird entlassen, und das Internet hat eine Frage: Muss der Hustle-Minister nun Bürgergeld beantragen? Das ist lustig, aber auch: ziemlich billig.
7. November 2024, 20:17 Uhr
Christian Lindner wird entlassen, und Robert Habeck beendet seine Stellungnahme zur Lage (er hält sie vor einem Metallzaun, der aussieht wie ein Käfig) mit einem routiniert staatsmännischen: "Ab morgen geht die Arbeit weiter." Also, bei Habeck. Lindner hat ja nun erst mal frei. Als die Grünen-Führung abtritt, stellt eine Frau aus dem Off, sie ist vermutlich Journalistin, die jetzt alles entscheidende Frage: "Wird Lindner Bürgergeld beantragen?"
Habeck antwortet nicht, aber bei der Brennpunkt-Moderatorin Ellen Ehni ist kurz zu befürchten, sie müsste lachen. Nachfragen, sagt Ehni, seien heute wohl nicht zugelassen. Dann geht es aber erst richtig los. Die Missachtung, mit der der Bundeskanzler seinen Finanzminister entlassen hat, ist der Startschuss fürs Volk. Deutsche X-Kommentatoren und Meme-Kreatoren, die zuletzt nur noch Donald-Trump-Jokes aus den USA recycelt hatten, kommen auf einen Witz, bei dem endlich alle wieder mitmachen können. Selbst auf der mittlerweile kaputten Plattform X funktioniert der Lindner-Scheiterhaufen an diesem Abend noch als Lagerfeuer, an dem sich die Bürger wärmen können.