Nach Elfmeter-Chaos: Leverkusen setzt sich gegen Frankfurt durch
Stand: 19.10.2024 19:02 Uhr
Bayer Leverkusen hat sich am Samstag im Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt glücklich durchgesetzt. Die Hauptdarsteller: Victor Boniface, Robert Andrich und Schiedsrichter Felix Brych.
Die Partie zwischen dem Meister von Xabi Alsonso und der starken Mannschaft von Dino Toppmöller endete 2:1 (1:1). Omar Marmoush verwandelte den zweiten Foulelfmeter der Partie zur Frankfurter Führung (16.), Robert Andrich glich nicht viel später mit einem wunderbar abgeschlossenen Angriff aus. Dann traf der bis dato unglücklich agierende Victor Boniface nach einer sehr unglücklichen Abwehraktion von Eintracht-Keeper Kevin Trapp (72.). Ein harter Check im Strafraum von Jonathan Tah in der Nachspielzeit blieb vom Schiedsrichterteam ungeahndet.
Frankfurts Toppmöller: "Klarer Elfmeter""Das war ein klarer Elfmeter", sagte Toppmöller nach der Partie, "wenn man das nicht sieht und nicht überprüft - dann braucht man den Video-Schiedsrichter auch nicht." "In der Situation mit Jona und Ekitike - da hätte alles passieren können", sagte Alonso zur Sportschau, ohne zu konkret zu werden, "das war großer Einsatz von beiden."
Leverkusens Boniface scheitert mit Strafstoß an Frankfurts TrappDen ersten Strafstoß schob Boniface fast schon in die Arme des Frankfurter Keepers Kevin Trapp. Und die Frankfurter Fans werden sagen: 'Das war ein gutes Stück weit ausgleichende Gerechtigkeit.' Denn als Eric Dina-Ebimbe im eigenen 16er zum Befreiungsschlag ausholte, versuchte Amine Adli, seinen Fuß an den Ball zu bekommen und wurde vom Frankfurter leicht am Fuß getroffen. Schiedsrichter Felix Brych zeigte sofort auf den Punkt, nach Begutachtung der Situation durch den VAR und Brych am Spielfeldrand wurde der Strafstoß ge- und vergeben.
Eindeutiger, aber ebenfalls heftig diskutiert, wurde Brychs zweiter Elfmeterpfiff: Marmoush probierte, den Ball an Andrich vorbeizulegen, der den Eintracht-Goalgetter aber mit einer minimalen Berührung an der Hacke zu Fall brachte. Der Gefoulte trat selber an und verwandelte sicher.
Andrich, Leverkusens weißblonder StabilisatorAndrich, durch seine weißblond gefärbten Haare optisch und durch seine stabilisierende Spielweise fußballerisch auffällig, überzeugte wenig später mit seinem wunderbar herausgespielten Treffer: Im doppelten Doppelpass zuerst mit Adli und danach mit Terrier tauchte der Nationalspieler links am Fünfer auf und vollendete mit hervorragendem Blick an Trapp vorbei ins lange Eck (25.).
Die Partie verlief weiterhin sehr attraktiv: Beide Teams agierten mutig nach vorne, zeigten sich dennoch auch defensiv diszipliniert. Bayer konnte vor der Pause einen Schuss von Marmoush nicht verhindern, der an den Pfosten krachte, ein Treffer von Hugo Ekitike wurde zuvor wegen Abseitsposition von Dina-Ebimbe in der Entstehung nicht anerkannt.
Bayer mit Großchancen, dann kommt WirtzSpielabschnitt zwei sah eine auf den Siegtreffer drängende Werkself. Zuerst verschätzte sich Boniface bei einem Kopfball beim Timing, als Terrier wunderschön von der rechten Seite flankte, danach setzte der "große Blonde" in seiner zweiten sehenswerten Schussaktion aus halblinker Position den Ball an den rechten Pfosten.
Als der verletzt von der Nationalmannschaft zurückgekehrte Florian Wirtz nach 64 Minuten ins Spiel kam, nahm der Offensivdruck der Gastgeber weiter zu. Zuerst scheiterte Wirtz nach einem seiner typischen Dribblings an Trapp, den er zentral direkt anschoss.
Dann aber leitete der Jungstar den Führungstreffer ein - und Trapp spielte dabei eine mehr als unglückliche Rolle. Wirtz flankte von rechts, Frankfurts Robin Koch fälschte den Ball leicht ab, so dass sich Trapp genötigt sah, im letzten Moment noch mit einer Art Kung-Fu-Sprung einzugreifen. Doch diese Aktion geriet zur Vorlage für Boniface, der sich aus einem Meter wuchtig durchsetzte und den Ball per Kopf im Tor der Eintracht unterbrachte.
Frankfurt drängt erfolglosFrankfurt drängte in der Schlussphase auf den Ausgleich. Toppmöller brachte Ellyes Skhiri und Can Uzun. Die Partie schien alles andere als entschieden, aber hochkarätige Torchancen ließ die Heimelf nicht mehr zu, hatte selbst durch den eingewechselten Schick noch den dritten Treffer auf dem Kopf.
So richtig brisant wurde es dann aber in der Nachspielzeit: Torwart Lukas Hradecky schoss bei einer Abwehraktion seinen Abwehrkollegen Jonathan Tah an. Ekitike schaltete am schnellsten, hetzte dem Ball hinterher, wurde dann aber von Tah von hinten umgerannt - kein Pfiff von Brych. Auch kein VAR-Eingriff, obwohl der Sachverhalt eindeutig erschien.
Wirtz verpasste in der 90.+4. Minute den dritten Treffer, auch, weil Trapp hervorragend parierte.
Leverkusen in Bremen, Frankfurt bei Union BerlinBayer 04 Leverkusen ist kommenden Spieltag am Samstag beim SV Werder Bremen zu Gast (26.10.2024, 18.30 Uhr). DIe Eintracht aus Frankfurt reist einen Tag später nach Berlin (17.30 Uhr).