SPD: Kutschaty tritt als NRW-Landesvorsitzender zurück

23 Mär 2023

Veröffentlicht: Donnerstag, 23.03.2023 13:31

Vor einem Jahr noch Spitzenkandidat, nun ohne Rückendeckung zurückgetreten: Thomas Kutschatys Fall in der NRW-SPD ist bemerkenswert, scheiterte er nun an einer umstrittenen Personalie.

Es war punkt 12:30 Uhr am Mittwochmittag, am 23. März, da schlug in Düsseldorf eine Nachricht ein, wie eine Bombe: Der bisherige Parteichef der SPD in NRW, Thomas Kutschaty, tritt zurück. Damit rutscht die SPD in unserem Bundesland in eine Krise. Grund für Kutschatys Rücktritt ist ein ordentlicher Zoff um das richtige Personal an der Parteispitze. Und: Kutschaty stand schon länger als Parteichef intern in der Kritik.

Kutschaty-Beben: Streitpunkt - Juristin Magdalena Möhlenkamp

Was war passiert? Kutschaty hatte erst am Dienstagnachmittag eine Klatsche von seiner Partei kassiert: Er war im Präsidium mit seinem Vorschlag gescheitert, eine bisher eher unbekannte Frau zur Generalsekretärin zu machen. Magdalena Möhlenkamp aus Bonn. Auch die Regionalvorsitzenden - ein mächtiges Gremium in der NRW-SPD, hatten Kutschatys Vorschlag abgelehnt. Das war schleißlich zu viel Gegenwind. Wenn die Gremien nicht mitmachen, dann hat man in der SPD keine Chance. Sein Rücktritt sei eine klare Konsequenz daraus, dass er kein Vertrauen mehr in seiner Partei habe, heißt es.

Kutschaty-Beben: Schritt kommt überraschend, aber nicht unerwartbar

Es hatte immer wieder mal Zähneknirschen gegeben - dieser Schritt ist für Experten aber schon eine Überraschung. Nach der großen Klatsche bei der Landtagswahl vor zehn Monaten mit einem historisch schlechten Ergebnis, offenbart sich jetzt, wie groß die Enttäuschung über Kutschatys schlechtes Abschneiden in der SPD tatsächlich ist. Viel Zeit bleibt den Sozialdemokraten nicht, um sich neu zu sortieren. Die neue Parteispitze soll schon Anfang Mai gewählt werden.

Kutschaty-Beben: Wird er auch als Fraktionschef zurücktreten

Für Gedanken über einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin ist es vielleicht auch noch zu früh. Und dafür steht noch ein anderer 'Rosa Elefant' im Raum - nämlich die Frage, ob Kutschaty nach so einem Abgang überhaupt noch Fraktionschef der SPD im NRW-Landtag hier bleiben kann. Das wird sich jetzt in den kommenden Tagen zeigen.

Autor: José Narciandi

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