Tropensturm: Hurrikan Oscar trifft auf von Stromausfall betroffenes ...

4 Stunden vor

Mit Windgeschwindigkeiten von fast 130 Kilometern pro Stunde hat ein Hurrikan Kubas Nordküste erreicht. Auf der Insel herrscht bereits seit fast drei Tagen Stromausfall.

Kuba - Figure 1
Foto ZEIT ONLINE

21. Oktober 2024, 3:25 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, dpa, kj

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Das Satellitenbild der National Oceanic and Atmospheric Administration zeigt den Hurrikan Oscar. Der Wirbelsturm hat Kuba als Hurrikan der schwächsten Kategorie 1 von 5 an der östlichen Nordküste erreicht. © NOAA/​AP/​dpa

Das Zentrum des Hurrikans Oscar ist in Kuba auf Land getroffen, wo ein Großteil der Menschen seit mehr als 50 Stunden keinen Strom hat. Der Wirbelsturm erreichte den Karibikstaat nach Angaben des US-Hurrikanzentrums NHC am frühen Abend (Ortszeit) als Hurrikan der schwächsten Kategorie 1 von 5 an der östlichen Nordküste.

Demnach hatte Oscar Windgeschwindigkeiten von fast 130 Kilometern pro Stunde und bewegte sich mit einem Tempo von etwa elf Kilometern pro Stunde in Richtung Westen. Es gab zunächst keine Informationen über mögliche Schäden.

Präsident Miguel Díaz-Canel hatte die Einwohner zuvor vor dem Hurrikan gewarnt und erklärt, die Behörden arbeiteten "mit Hochdruck daran, die Bevölkerung und die wirtschaftlichen Ressourcen" vor Oscar zu schützen.

Kein Strom seit knapp drei Tagen

Auf Kuba war am Freitagvormittag das veraltete und abgenutzte Stromnetz zusammengebrochen, was zu einem inselweiten Stromausfall führte. Große Teile des Landes mit rund zehn Millionen Einwohnern müssen seitdem ohne Elektrizität auskommen. In Teilen von Kubas Hauptstadt Havanna, die im Westen der Nordküste liegt, war die Stromversorgung am Samstagnachmittag wiederhergestellt worden, etwa sechs Stunden später aber wieder abgerissen.

Das von der Kommunistischen Partei autoritär regierte Land erlebt seit mehreren Jahren eine der schwersten Wirtschaftskrisen seit der Revolution von 1959. Unter anderem sind Lebensmittel, Medikamente und Kraftstoff knapp. Dem Staat fehlt es für den Import an Devisen. Viele Kubaner flüchten ins Ausland, laut Regierung schrumpfte die Bevölkerung allein in den Jahren 2022 und 2023 um insgesamt fast zehn Prozent.

Kubas Energieminister Vicente de la O Levy sagte, voraussichtlich könne nach und nach bis Dienstag an allen Anschlüssen die Stromversorgung wiederhergestellt werden. Die Situation bleibe aber angespannt. Wegen Problemen in einigen Kraftwerken, unter anderem durch starken Wind, musste ihm zufolge das Wiederhochfahren des Stromnetzes mehrmals neu gestartet werden. 

Der Minister machte das seit mehr als 60 Jahren geltende Embargo der USA dafür verantwortlich, dass Kuba weder genug Kraftstoff noch Ersatzteile für seine Kraftwerke kaufen könne. Einige Länder – darunter Kolumbien, Mexiko, Venezuela, Russland und Barbados – hätten ihre Unterstützung angeboten, bislang sei jedoch keine Hilfe nach Kuba unterwegs. Die Regierung stellte, auch wegen des Hurrikans, alle nicht essenziellen administrativen Tätigkeiten vorerst ein.

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