„KApolisata ale!“: Wie ein Banner der KSC-Fans zum Glücksbringer ...

Als Zweiter in die Länderspielpause

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Foto BNN - Badische Neueste Nachrichten

Der KSC steht fast ganz oben in der Zweitliga-Tabelle. Zeit, im Fan-Lager zu kramen auf der Suche nach einem Banner, das in der Saison 2006/07 nicht jeder sofort verstand.

Auf dem Weg in die Erste Liga immer mit dabei: das Banner „KApolista ale!“ Foto: Annegret Hilse/GES

Zehn Punkte aus den ersten vier Spielen in der Zweiten Fußball-Bundesliga – der Karlsruher SC und seine Fans gehen nach dem 2:1-Sieg in Braunschweig beschwingt in die Länderspielpause. Die bietet der aktiven Fanszene Zeit, mal im eigenen Lager zu wühlen, um gewappnet zu sein für die Liga-Fortsetzung in knapp zwei Wochen.

Besondere Teile von Choreografien und Banner, die die Ultras des KSC im Laufe der Jahre präsentiert haben, werden schließlich aufgehoben. Darunter womöglich auch das blaue Banner, das die Karlsruher vor 17 Jahren in die Erste Liga begleitet hat: „KApolista ale!“

Fans aus Pisa mit einem besonderen Geschenk

Als der KSC in der Saison 2006/07 die Tabellenführung in der Zweiten Liga übernommen hatte, da kamen mit den KSC-Fans befreundete Anhänger aus Pisa mit einem besonderen Präsent nach Karlsruhe – eben jenem „KApolista“-Banner. Ein Wortspiel, „capolista“ nämlich heißt auf Italienisch so viel wie, genau: Tabellenführer.

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Das Banner brachten damals befreundete Fans aus Pisa mit, nachdem der KSC 2006 die Tabellenführung in der Zweiten Liga übernommen hatte. Foto: Annegret Hilse/GES

Das Banner wurde im weiteren Verlauf der Saison zu einer Art Maskottchen und immer wieder auch von den Spielern nach Siegen gezeigt. Glück hat es jedenfalls gebracht: Als Tabellenerster stieg die Mannschaft von Cheftrainer Edmund Becker mit Mario Eggimann, Maik Franz, Godfried Aduobe & Co. in die Erste Liga auf.

KSC mit furioser Hinrunde in der Ersten Liga

In der spielte der KSC dann eine furiose Hinrunde. Nach dem 2:0 auf Schalke (zweimal Christian Timm) war der KSC erster Bayern-Verfolger, also fast schon wieder „Kapolista“.

Nicht alle allerdings hatten das Wortspiel und Botschaft sofort richtig verstanden. Innerhalb der Sicherheitsbehörden vermuteten einige zunächst, dass sich das Banner gegen die Polizei richte. „Die sahen irgendwie einen versteckten Angriff auf die Polizei“, erläuterte Volker Körenzig, der bis heute das Fanprojekt Karlsruhe leitet, damals den BNN.

Hinzu kam, dass zu jener Zeit das Verhältnis zwischen aktiver Fanszene und dem damaligen Chef des Amtes für Bürgerservice und Sicherheit, Dieter Behnle, ohnehin schon belastet war. Immerhin: Die Sache mit dem „Kapolista“-Banner klärte sich auch für die Polizei recht zügig auf.

Bald wieder „Kapolista“-Gesänge im neuen Wildpark?

Ein schon vorbereitetes Banner der KSC-Fans „Behnle, wir haben keine Lust auf dein Theater“ blieb jedenfalls eingerollt. Dafür wurde das „KApolista ale!“ Woche für Woche stolz ausgerollt. Und, wer weiß, vielleicht ist es ja bald im neuen Wildpark zu sehen.

Aktuell trennt den KSC auf Platz zwei nur die knapp schlechtere Tordifferenz vom Tabellenführer Fortuna Düsseldorf. Und der KSC spielt freitags gegen Schalke, Düsseldorf erst sonntags. Der KSC könnte am Abend des 13. September also „Kapolista“ sein.

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