Michael Kretschmer im zweiten Wahlgang als Ministerpräsident ...
Die Linke hatte im Vorfeld erklärt, Kretschmer zu unterstützen, um einen Ministerpräsidenten aus dem rechten Lager zu verhindern. Auch Abgeordnete des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) stimmten im zweiten Wahlgang für Kretschmer, wie BSW-Fraktionschefin Sabine Zimmermann dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) sagte. Die Grünen enthielten sich nach eigenen Angaben.
Kretschmer wurde nach der Wahl vereidigt. Er sagte anschließend, verantwortungsbewusste Abgeordnete hätten dazu beigetragen, dass die Abstimmung nicht "im Chaos versunken" sei. Die Wahl sei "ein Stück weit ein Signal dafür, was möglich ist in Sachsen".
Es gibt sehr sehr viele verantwortungsbewusste Kolleginnen und Kollegen, auch Fraktionen, die dazu beigetragen haben, dass wir heute nicht in einem Chaos versinken, sondern dass wir uns auf den Weg machen können.
Kretschmer streckte den Oppositionsfraktionen seine Hand zur Zusammenarbeit aus. Es sei sein "großer Wunsch, dass es tatsächlich gelingen möge, über Parteigrenzen hinweg zu arbeiten", betonte der Ministerpräsident. Allein für die erste große Aufgabe, den Doppelhaushalt, brauche die Minderheitsregierung die Unterstützung der Abgeordneten im Landtag.
Es braucht ein großes Vertrauen in diesem Parlament. Sie sehen an dem Wahlergebnis, wie das gelungen ist. Dieses Ergebnis ist aber nicht vom Himmel gefallen und es ist auch keine Selbstverständlichkeit.
Kretschmer ist seit 2017 Ministerpräsident und CDU-Landeschef in Sachsen. Bei der Landtagswahl am 1. September gewannen die Christdemokraten knapp vor der vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuften AfD. Im Landesparlament sind außerdem SPD, BSW, die Linke, die Grünen und ein Einzelabgeordneter der Freien Wähler vertreten.