Verwechslung mit Knollenblätterpilz: Familie nach Pilzvergiftung ...

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Stand: 16.10.2024 16:11 Uhr

Der Verzehr eines Pilzgerichts hat für eine saarländische Familie gravierende Folgen. Sie schwebt in Lebensgefahr. Zwei Kinder musste wegen akuten Leberversagens in die Essener Uniklinik eingeliefert werden und warten dort auf ein Spenderorgan.

mit Informationen von Patrick Wiermer

Nach einer schweren Pilzvergiftung im Saarland sind mittlerweile alle Betroffenen in spezialisierte Transplantationszentren verlegt worden. Das teilte das Winterbergklinikum in Saarbrücken mit, das die betroffene Familie am Wochenende aufgenommen und intensivmedizinisch zuerst betreut hatte. 

Zwei der Kinder sind wegen akuten Leberversagens an die Uniklinik Essen überwiesen worden. Sie werden dort zusammen mit einem weiteren Kind behandelt. Sie sollen nach Medienberichten zwischen fünf und 15 Jahre alt sein.

Die genaue Anzahl der Betroffenen wollten die Kliniken auf SR-Anfrage aus Gründen des Patientenschutzes nicht sagen. 

Kinder brauchen Spenderorgan

Alle Familienmitglieder schweben allerdings in akuter Lebensgefahr, mindestens die zwei Kinder in Essen benötigen dringend eine Notfalltransplantation. Wie lange sie auf ein Spenderorgan warten müssen, ist nach einem Bericht des WDR jedoch unklar. Die Universitätsmedizin Essen gehört zu einem der wenigen Lebertransplantationszentren in Deutschland.

Die betroffene Familie hatte offenbar einen Speisepilz mit dem hochgiftigen Grünen Knollenblätterpilz verwechselt. Nach dem Konsum traten die typischen Vergiftungssymptome wie starke Übelkeit und Bauchschmerzen auf.

In der Folge wurde die Familie mit heftigen Bauchschmerzen zunächst in das Winterbergklinikum nach Saarbrücken gebracht. Zuvor hatte die Saarbrücker Zeitung darüber berichtet.

Erste Vergiftung dieser Saison

Trotz intensivmedizinischer Betreuung liegt die Sterberate beim Verzehr des Grünen Knollenblätterpilzes nach Angaben des Winterbergklinikums zwischen 15 und 20 Prozent. Es handelt sich um die ersten Vergiftungen in dieser Pilzsaison, mit denen das Saarbrücker Winterberg zu tun hatte.

Am Homburger Uniklinikum gab es in diesem Jahr bereits einen Fall von schwerer Pilzvergiftung. Ein Patient musste dort auf die Intensivstation. Pro Jahr werden rund zehn Menschen im Saarland mit Pilzvergiftungen in die saarländischen Krankenhäuser gebracht.

Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 15.10.2024 berichtet.

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