Kerber scheitert nach großem Kampf an Zheng

31 Jul 2024

Der Olympia-Erfolgslauf und damit auch die Karriere von Angelique Kerber ist beendet. Die 36-Jährige verlor im Viertelfinale mit 1:2 (7:6 (7:4), 4:6, 6:7 (6:8)) gegen die an Sechs gesetzte Chinesin Qinwen Zheng.

Kerber - Figure 1
Foto kicker

Aus der Olympia-Traum: Angelique Kerber scheiterte im Viertelfinale an Qinwen Zheng. Getty Images

Das Tennis-Märchen von Angelique Kerber ist beendet. Nach Siegen über Naomi Osaka (7:5, 6:3), Jaqueline Cristian (6:4, 3:6, 6:4) und Leylah Fernandez (6:4, 6:3) hat die Deutsche im letzten Turnier ihrer Karriere gegen Qinwen Zheng verloren. Auf dem großen Court Philippe Chatrier unterlag sie mit 1:2 nach Sätzen (7:6 (7:4), 4:6, 6:7 (6:8)) - und stand somit letztmals auf dem Court.

Die 36-Jährige erwischte gegen die an Position 6 gesetzte Chinesin einen guten Start in die Partie und ging zunächst mit 2:0, dann mit 3:1 in Führung. Anschließend verlor Kerber allerdings ein wenig den Faden, ihre Gegnerin fand ins Spiel und drehte den ersten Satz zu einem 3:5 aus Sicht der Deutschen.

Kerber behält im Tie-Break die Nerven

Doch die dreimalige Grand-Slam-Siegerin stellte wieder einmal ihr Kämpferherz unter Beweis. Kerber, die immer wieder auf lange, hohe Schläge setzte um ihre Gegnerin aus dem Rhythmus zu bringen, sicherte sich das Break zum 4:5, glich aus und ging mit einem weiteren Break sogar 6:5 in Führung, bevor sich Zheng via Re-Break zum 6:6 rettete. Erneut war es jedoch Kerber, die im Tie-Break die Nerven behielt, bei Aufschlag der Chinesin auf 5:3 wegzog und den ersten Satz mit 7:6 (7:4) für sich entschied.

Im zweiten Satz sicherte sich Zheng früh das Aufschlagspiel von Kerber und ging mit 2:1 in Führung. Zuvor hatte die Deutsche drei Chancen zur Führung vergeben, Zheng dagegen ihren dritten Breakball genutzt. Wieder einmal hatte der Vorteil aber nur kurze Zeit bestand: Kerber glich umgehend zum 2:2 aus und sicherte sich bei eigenem Aufschlag anschließend das 3:2.

Ausgleich Zheng

Beiden Spielerinnen gelang es anschließend, ihr Aufschlagspiel jeweils souverän durchzubringen - wenngleich Zheng große Probleme beim ersten Aufschlag hatte und sich immer wieder auch einfache Fehler leistete. Nutzen konnte Kerber das in dieser Phase des Spiels nicht. Stattdessen sicherte sich die Chinesin das vorentscheidende Break zum 5:4 und glich anschließend mit 6:4 zum 1:1 nach Sätzen aus.

Zum entscheidenden dritten Satz wurde das Dach aufgrund des einsetzenden Regens geschlossen. Die mehr als zwei Stunden Spielzeit bei über 30 Grad in Paris hatten mittlerweile ihre Spuren hinterlassen.

Während Kerber aber dennoch die Konzentration hoch hielt, verlor Zheng den Faden, leistete sich in Spiel vier unter anderem einen Doppelfehler und gab ihr eigenes Aufschlagspiel ohne Punktgewinn an die Deutsche ab, die mit 3:1 in Führung ging. Bei anschließendem Aufschlagspiel wehrte Kerber gleich drei Breakbälle der Chinesin ab und sicherte sich nach langem, nerven- und kräftezehrenden Hin und Her im fünften Anlauf das 4:1.

Zheng lässt sich nicht abschütteln

Doch Zheng schüttelte ihre schwache Phase ab, fand noch einmal in das Match zurück und verkürzte zunächst per verlustpunktfreiem Break auf 3:4, bevor sie ebenso souverän ihr eigenes Spiel zum 4:4 durchbrachte. Kerber wirkte in dieser Phase fast schon am Ende ihrer Kräfte, während die Chinesin noch einmal die zweite Luft zu bekommen schien.

Kerber meldete sich dennoch bei eigenem Aufschlag - auch wenn die Chinesin sie zweimal mit Stoppbällen ärgerte - zurück und konterte auch den erneuten Ausgleich von Zheng zum 6:5. Weil Zheng anschließend ihren Aufschlag durchbrachte, fiel die Entscheidung erneut im Tie-Break.

Kerber kommt zurück, doch Zheng macht den Deckel drauf

Dort war es jedoch erneut die Chinesin, die frischer wirkte, das erste Minibreak holte und zwischenzeitlich mit 4:1 davonzog. Durch einen Doppelfehler brachte sie Kerber noch einmal ins Spiel - und diese Chance ergriff die Deutsche. Per Minibreak kämpfte sie sich auf 5:6 ran, glich bei eigenem Aufschlag aus. Wieder war es jedoch einer der vielen Stoppbälle von Zheng, die Kerber nicht erreichte, womit die Chinesin wieder mit 7:6 in Führung ging und anschließend die 8:6-Entscheidung herbeiführte.

So endete Kerbers Olympia-Traum und damit gleichbedeutend auch eine große Karriere im Damen-Tennis mit 7:6 (7:4), 4:6, 7:6 (6:8) nach knapp über drei Stunden Spielzeit.

dza

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