Verletzte beim Brand eines Wagens bei Fastnachtsumzug in Kehl

5 Feb 2024

Stand: 05.02.2024 06:33 Uhr

Beim einem Fastnachtsumzug in Kehl in Baden-Württemberg ist ein Feuer ausgebrochen. Mehrere Menschen wurden verletzt, einer davon schwer. Wie es zu dem Unglück kommen konnte, wird nun von der Polizei untersucht.

Am Tag nach dem Brand des Wagens beim Fastnachtsumzug in Kehl (Ortenaukreis) untersuchen Behörden weiter, wie es dazu gekommen ist. Unklar ist, was zu der Verpuffung im Zusammenhang mit einem Stromaggregat auf dem Wagen einer Fastnachtsgruppe aus Glottertal (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) geführt hat. Nun wird ermittelt, ob beispielsweise ein Bedienungsfehler oder ein technischer Defekt der Auslöser war. Sieben Mitglieder der Gruppe wurden bei dem Feuer verletzt, eine Person von ihnen schwer. Laut Polizei wurde sie mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht und befindet sich nicht in Lebensgefahr. 

Anwohner berichtet von Detonation

Der Umzugswagen sei beim Einbiegen in die Hauptstraße in Höhe des Hotels Rebstock in Brand geraten, teilte die Polizei mit. Das Feuer sei im Innenraum des Wagens ausgebrochen, der ein Schiff darstellte. Zeugen berichteten von einem lauten Knall, der am Startplatz der Umzugswagen zu hören gewesen sei. "Man hat eine Detonation gehört und dann hat es auf einmal hier ordentlich angefangen zu brennen", sagte Anwohner Jan Fritzsche dem SWR. Dann seien schnell Feuerwehr und Rettungskräfte gekommen. Viele Teilnehmer hätten ihre Wägen noch retten wollen. "Aber dann hat die Feuerwehr gesagt: Weg hier!"

Feuerwehr lobt Verhalten von Umzugsgästen

Mehrere Menschen sprangen von dem brennenden Wagen auf die Straße, um sich zu retten. Wie viele Menschen zu diesem Zeitpunkt auf dem Umzugswagen waren, ist derzeit nicht bekannt. Zuschauerinnen und Zuschauer reagierten der Feuerwehr zufolge besonnen, indem sie zur Seite gingen, um Helferinnen und Helfern Platz zu machen.

Mehr zur Reaktion von Kehls Bürgermeister Wolfram Britz (parteilos) im Audio:

Stadt ließ Musik bis 18 Uhr weiterlaufen

Der Umzug, den mehrere Zehntausend Menschen vom Straßenrand aus verfolgten, wurde abgebrochen. Im sogenannten Narrendorf auf dem Kehler Marktplatz und im Bereich vor dem Rathaus sollten aber die Musik und der Verkauf von Getränken noch bis 18 Uhr weiterlaufen. Das sei so vereinbart worden, damit kein Chaos ausbricht, hieß es von der Stadt. Am Abend herrschte in Kehl Betroffenheit, aber auch Erleichterung darüber, dass nicht noch Schlimmeres passiert ist.

Zehntausende besuchen jährlich Kehler Umzug

Im Falle einer Massenpanik hätten viele weitere Menschen verletzt werden können, denn zum Fasnachtsumzug in Kehl versammeln sich am Straßenrand jeweils Zehntausende Schaulustige. Die Reaktion der Narrengruppe aus Glottertal auf den Brand ihres Fastnachtswagens am Sonntag in Kehl hat nach Einschätzung von Bürgermeister Wolfram Britz (parteilos) Schlimmeres verhindert. Die Mitglieder hätten sehr besonnen reagiert, sagte der Kehler Rathauschef. Der Vorfall sei beispiellos, sagte Britz. "Ein solches Unglück hat es in Kehl noch nicht gegeben."

Über die Höhe des Sachschadens durch das Feuer konnte die Polizei am Sonntag noch keine Auskunft geben. Die Beamtinnen und Beamten des Polizeireviers Kehl nahmen die Ermittlungen auf. Der Umzugswagen wurde sichergestellt.

Bei einem Fastnachtsumzug in Kehl (Ortenaukreis) ist am Sonntag ein Wagen in Brand geraten.

Sendung am So., 4.2.2024 19:45 Uhr, SWR Aktuell

Südwestrundfunk

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