Kates Familienfoto: Das war keine königliche Bildbearbeitung

11 Mär 2024

Experimentiert gern mit Bildbearbeitung: Prinzessin Kate

Foto: Samir Hussein / WireImage / Getty Images

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Kate - Figure 1
Foto DER SPIEGEL

Da war die Aufregung groß: Die Royals veröffentlichen ein Foto von Prinzessin Kate mit ihren Kindern auf Instagram und X, vormals Twitter. Fans des Königshauses jubelten über die schöne Aufnahme, die erste von Kate, seit sie sich im Januar einer Bauch-OP unterziehen musste. Andere kommentierten das Foto kritischer. »Dieses Foto sieht bearbeitet aus«, lautet einer der eher freundlichen Kommentare auf Instagram.

Dass da etwas nicht stimmt, fiel dann auch den Presseagenturen auf, die das Foto zuerst weiterverbreiteten, dann mit einer sogenannten »Kill Notice« versahen und zurückzogen. Bei näherem Hinsehen würden mehrere Unstimmigkeiten auffallen, erklärte etwa die Nachrichtenagentur AP. Die Aufnahme sei »auf eine Weise manipuliert worden, die nicht den Fotostandards von AP entspricht«. Was war da passiert?

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Da fehlt ein Stück vom Ärmel

Wie sich nun herausstellt, hatte sich die Prinzessin selbst an den Bildern zu schaffen gemacht. Auf X erklärte sie am Montagmittag , dass sie »manchmal mit Bildbearbeitung« experimentiere. Zugleich entschuldigte sie sich »für jegliche Verwirrung«, die das von ihr bearbeitete Foto ausgelöst hatte.

Der auffälligste Fehler zeigt sich in der Nähe der linken Hand ihrer Tochter Charlotte. Spätestens wenn man das Bild ein wenig vergrößert, erkennt man, dass dort ein Stück vom Ärmel zu fehlen scheint. Stattdessen ist das Muster des Rocks der Prinzessin zu erkennen, durch das aber nahe dem Handgelenk wieder ein wenig Stoff ihres Cardigans durchblitzt.

Solche Fehler können verschiedene Ursachen haben. Eine mögliche Erklärung: Kate hat versucht, Teile des Bildes mit einer sogenannten Maske digital abzudecken, um sie von anderen Bildbearbeitungsschritten auszuschließen, hat dabei aber schlampig gearbeitet, die Grenzen nicht klar genug gezogen.

Ein anderer Erklärungsversuch: Sie könnte mit der digitalen Stempelfunktion ihrer Fotosoftware versucht haben, einen Bildfehler zu beheben. Dabei wird ein fehlerfreier Bildbereich an eine andere Stelle im Bild kopiert. In diesem Fall allerdings sehr nachlässig, sollte die Mutmaßung zutreffen.

Die Pixel-8-These

Auf X mutmaßte ein Nutzer , der Fehler habe daher rühren können, dass das Foto mit der Funktion »Beste Aufnahme« des Google Pixel 8 Pro aufgenommen wurde. Um die zu nutzen, macht man innerhalb von zehn Sekunden mehrere Aufnahmen derselben Gruppe von Menschen. Anschließend kann man die jeweils besten Schnappschüsse der Gesichter der einzelnen Personen in einem Bild zusammenklicken. So bekommt man ein Gruppenfoto, auf dem alle lächeln, niemand geschlossene Augen hat oder komisch guckt.

Eine schöne Theorie, die leider daran krankt, dass Googles Algorithmen sich, wie geschildert, nur auf Gesichter stürzen. So wäre also zu erklären, weshalb sich auf besagtem Foto alle so schön freuen, nicht aber die anderen Fehler, die dort zu finden sind.

Plötzlich unscharf

Dazu zählt, dass die rechte Hand von Kate, mit der sie ihren Sohn Louis umarmt, vollkommen unscharf zu sehen ist, während ihre linke Hand scharf abgebildet wird, die etwa gleich weit von der Kamera entfernt ist. Zu spekulieren, was hier schiefgelaufen ist, ist kaum möglich. Es wirkt, als habe Kate mit einem dicken digitalen Pinsel Weichzeichner aufgetragen.

Dass sich manche Betrachter daran stören, dass an ihren Fingern kein Ehering zu sehen ist, hat mit Bildmanipulation wohl weniger zu tun. Vielleicht nimmt sie ihn einfach manchmal ab. Auch die merkwürdige Haltung von Prinz Louis’ rechter Hand muss man nicht der Photoshop-Adeptin zuschreiben. Sicher wirkt es auf dem Bild merkwürdig, dass sein Zeigefinger nicht zu sehen ist und sein Mittelfinger den Ringfinger umschließt. Aber vielleicht hat der junge Prinz einfach ein Faible für diese Art, seine Finger zu drapieren. Kinder machen so was.

Weiche Wolle, scharfe Kanten

Selbst das sich auf merkwürdige Weise überlappende Muster auf der rechten Schulter seines Pullovers könnte einfach auf maßvoll hochwertige Wollverarbeitung statt auf plumpe Bildmanipulation der Prinzessin zurückzuführen sein. Schon, weil sich die Frage stellt: Was würde die Hobby-Bildbearbeiterin an dieser Stelle verschlimmbessern wollen?

Dieselbe Frage stellt sich auch bei der merkwürdig scharfkantig geschnittenen hellen Stufe, die im Hintergrund zu sehen ist. Warum würde man an solchen Bildelementen etwas verändern wollen? Und doch trägt auch dieser Bildfehler nur dazu bei, das Gesamtwerk als irgendwie nicht richtig einzuordnen.

Letztlich sollte Prinzessin Kate wohl erwägen, vor dem nächsten Ausflug in die wunderbare Welt der Bildbearbeitung einen Blick in das Handbuch ihrer Fotosoftware zu werfen, sich ein entsprechendes Buch zuzulegen oder sich ein paar Online-Tutorials anzuschauen. Dann klappt es beim nächsten Mal auch mit dem Familienfoto.

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