Narren in Marl stürmen Pfarrheim und Medienhaus Bauer: Karneval ...

8 Feb 2024
Narren in Marl stürmen Pfarrheim und Medienhaus Bauer Karneval geht in die heiße Phase
Die vier "Mehrfrauen" aus Marl überzeugten an Weiberfastnacht mit der tollsten Verkleidung. © Vivien Caspers

Mit dem Rathaussturm begann in Marl-Hamm das Finale der Karnevals-Session. Für Bürgermeister Werner Arndt eine „unendliche Geschichte“.

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In dieser Session können sich Marler Karnevalisten so toll verkleiden und schminken, wie sie wollen – sobald die „Burgkrümel“ loslegen, stehlen sie allen die Show. Dabei handelt es sich um die jüngste Tanztruppe des Marler Karnevals-Vereins Sternburger. „Die Mädchen haben ein komplett neues Programm einstudiert und sind seit heute Morgen total aufgeregt“, sagt Nicole Prinz-Stojek. Als die Vereinsvorsitzende die Kinder im Pfarrheim St. Barbara ankündigt, ahnt noch niemand, was gleich über die Bühne geht. Zum Playback des DJs tanzen und singen die kleinen Burgkrümel im Vorschulalter dann „Samba, Rumba und Cha-Cha-Cha – wie in Südamerika“. Und zwar auf eine derart süße Art und Weise, dass der anschließende donnernde Applaus und eine „Rakete“ mehr als verdient sind. Aber von vorn.

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Ausweichmöglichkeit

Weil das Rathaus der Stadt weiterhin eine Baustelle ist, findet der beliebte Rathaussturm an Weiberfastnacht zum zweiten Mal im Pfarrheim St. Barbara am Bachackerweg statt. Start ist traditionell um 11.11 Uhr. Bevor Bürgermeister Werner Arndt den goldenen Schlüssel übergibt, kommt es erneut zum Rededuell mit Nicole Prinz-Stojek. Erst nach der Übergabe kann die Party offiziell beginnen.

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Die „Hausherren“ Pastor Ulrich Müller und Schwester Aloysiana feierten beim Rathaussturm kräftig mit.© Vivien Caspers Die Mädchen der Tanzgruppe „Burgkrümel“ nehmen den Stoffdrachen Fuchur von Werner „Atréju“ Arndt unter die Lupe.© Vivien Caspers

Nachdem er im letzten Jahr als Klempner Super Mario verkleidet war, erscheint Werner Arndt diesmal als Atréju. Wer sich nicht erinnert: Indianerjunge Atréju ist die Hauptfigur in Michael Endes vor 40 Jahren verfilmtem Roman „Die unendliche Geschichte“. Auf dem neuen Rathaussturm-Orden der Stadt ist der Titel auch über einem Motiv des geplanten Kulturzentrums Marschall 66 zu lesen. Denkt man dazu noch an die verzögerte Rathausbaustelle, ist der selbstkritische Bezug bestens gewählt.

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Kurz nach dem Rathaussturm waren die Tische im Pfarrheim schnell besetzt.© Vivien Caspers

Auf die „Burgkrümel“ folgen im Pfarrheim noch weitere Höhepunkte wie der Auftritt der Sternburger-Tanzgarde, eine Rede des Narrenkönigs und die Verleihung von Orden an die live vor Ort berichtenden Mitarbeiter der Marler Zeitung sowie die „Hausherren“ Pastor Ulrich Müller, Pastoralreferent Wilhelm Heek und Schwester Aloysiana von der Gemeinde St. Franziskus. Die 88-Jährige lässt es sich bei der Gelegenheit natürlich nicht nehmen, einen leicht schlüpfrigen Witz zum Besten zu geben. Übrigens sehr zur Freude des Publikums. Die knapp 150 Zuschauer verteilen sich sowohl vor der Bühne als auch auf den aufgestellten Biertischgarnituren. Wenn die Musik passt – beispielsweise mit „Rot, Rot Sind Die Rosen“ von den Höhnern, haken sich die Gäste auch zum Schunkeln ein.

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Mit dabei war auch der Heimatverein Colonia, angeführt vom Vereinsvorsitzenden Jörg Terlinden.© Viven Caspers

Mit dem Ende der Veranstaltung in der Waldsiedlung ist das karnevalistische Treiben für die Jecken aber noch nicht vorbei. Gegen 13 Uhr zieht die Karawane nämlich weiter ins Medienhaus Bauer. Hier statten die Sternburger zusammen mit Mitgliedern des Heimatvereins Colonia und weiteren Närrinnen und Narren der Redaktion der Marler Zeitung einen Besuch ab.

In lockerer Runde zeigen die „Burgkrümel“ erneut ihr Können und lassen sich wie zuvor im Pfarrheim zu einer Zugabe überreden. In Gesprächen mit Vereinsmitgliedern und „Außenstehenden“ wird schnell deutlich, dass die Lust auf Karneval in Marl ungebremst ist. Colonia-Vorsitzender Jörg Terlinden weist darauf hin, dass es besonders für Kinder auffallend viele Veranstaltungen gibt. Sein Vereinskollege Günter Koytek wohnt zwar in Dorsten, er freut sich aber auf sämtliche Veranstaltungen in Marl und nimmt davon so viele wie möglich mit. „Im letzten Jahr war ich zum ersten Mal beim Umzug in Sickingmühle dabei. Das war wirklich sehr toll“, schwärmt Günter Koytek.

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Samba, Rumba, Cha-Cha-Cha

Den Umzug wollen sich auch die vier als „Mehrfrauen“ verkleideten Damen nicht entgehen lassen. „Da sind wir auf jeden Fall dabei“, sagt eine der „Mehrfrauen“. Das Quartett besticht im Medienhaus durch die schönste Kostümierung. Allen die Show stehlen heute aber die „Burgkrümel“. Mit Samba, Rumba und Cha-Cha-Cha. Alaaf und Helau!

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