Juventus Turin zu zehn Punkten Abzug verurteilt

23 Mai 2023

Profis von Juventus Turin nach einem Liga-Spiel

Profis von Juventus Turin nach einem Liga-Spiel: Durch den Punkteabzug fällt Juventus Turin in der Tabelle vom 2. auf den 7. Platz

© Valerio Pennicino / Getty Images

Juventus Turin soll jahrelang die Finanzen beschönigt haben. Deshalb zieht der Verband dem Verein zehn Punkte in der Meisterschaft ab – schon zum zweiten Mal. Die Champions League gerät für Turin in Gefahr.

Für Juventus Turin wird die aktuelle Saison ein schmerzhaftes Ende nehmen. Dem italienischen Großklub werden kurz vor Saisonende wegen Finanzvergehen zehn Punkte abgezogen. Dadurch ist die Teilnahme an der Champions League in der nächsten Saison für den italienischen Rekordmeister in akuter Gefahr. Das oberste Gericht des Fußballverbandes FIGC fällte am Montag das Urteil und blieb damit nur minimal unter den von Chefankläger Giuseppe Chinè geforderten elf Punkten Abzug.

In dem Fall geht es um den Vorwurf, dass Juventus jahrelang die Marktwerte seiner Spieler verfälscht und somit bei Transfers oder Tauschgeschäften mit anderen Vereinen überhöhte Summen verbucht haben soll. Das Verbandsgericht hatte die Turiner deswegen bereits Anfang des Jahres zu einer 15-Punkte-Strafe verurteilt. Dagegen ging der Club vor dem höchsten italienischen Sportgericht vor und hatte zunächst Erfolg - die Richter des Nationalen Olympischen Komitees (Coni) hoben die Strafe auf, gaben den Fall aber für ein neues Urteil wieder zurück an die FIGC-Kammer.

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Pavel Nedved diesmal freigesprochen

Sieben ebenfalls angeklagte frühere Juve-Manager wie Ex-Profi Pavel Nedved, die im ersten Verfahren noch Sperren erhalten hatten, wurden diesmal freigesprochen. Die einstigen Vereinsbosse um Präsident Andrea Agnelli waren schon zu Jahresbeginn gesperrt worden - ihre Strafe hatte das oberste Coni-Sportgericht auch nicht revidiert. 

Durch die zehn Punkte Abzug rutschte Juventus vom zweiten Platz hinter dem bereits feststehenden Meister SSC Neapel aus den Top vier und damit den Champions-League-Rängen raus. Die Turiner verloren am Montagabend auch noch das Nachholspiel des drittletzten Spieltages beim FC Empoli mit 1:4.

Fabian Hürzeler

Juventus muss sich nicht nur wegen dieser Causa vor einem Sportgericht verantworten. In der vorigen Woche hatte Ankläger Chinè den Verein angezeigt, weil dieser Gehaltszahlungen in Millionenhöhe unrechtmäßig verbucht und verschleiert haben soll. Die erste Verhandlung in diesem Verfahren ist für 15. Juni anberaumt.

tis DPA

#Themen Juventus Turin Turin Bilanzfälschung Champions League Finanzen Pavel Nedved
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