Justin Timberlake: Beim Hüftschwung bricht Gekreische aus

31 Jul 2024

Berlin. Erinnerungen an Boyband-Zeiten und Ausrasten zu „Cry me a River“: Das Konzert von Superstar Justin Timberlake in der Uber Arena.

Justin Timberlake - Figure 1
Foto Berliner Morgenpost

Im schwarzen Anzug und mit Sonnenbrille kommt er auf die Bühne der Uber Arena. Natürlich. Wie sollte es auch anders sein. Obwohl Justin Timberlake seit fünf Jahren nicht mehr auf Tour war, vermittelt das für ihn und seine Auftritte so charakteristische Outfit sofort das Gefühl, dass alles wie immer ist. Als sei der US-Sänger nie weg gewesen. Als er dann zu „No Angels“ elegant über die Bühne groovt, hier und da mal in die Knie geht und sich im Takt mit den roten Lichtern und Trompetenklängen bewegt, besteht daran kein Zweifel mehr.

Zu dem pulsierenden Elektro-Beat von „LoveStoned“ wirft Timberlake lässig das Mikro in die Luft und löst damit schnell den ersten lauten Jubel. aus Ein komplexes Bühnenbild hat der Sänger dafür gar nicht nötig – allein ein großer Bildschirm mit animierten Videos und Landschaften, seine Band und die Tänzerinnen und Tänzern reichen aus. Aufwendige Bühnenelemente fehlen, doch der Atmosphäre tut das keinen Abbruch: Auf der Leinwand ist inzwischen eine düstere Wüstenlandschaft bei Nacht zu sehen. Zwischen den animierten Kakteen steppt Timberlake durch wabernden Nebel über die Bühne und singt mit durchdringender Stimme „Ain‘t nobody love you like I love you, You‘re a good girl and that‘s what makes me trust ya“, aus dem Song „Like I Love you“.

Justin Timberlake in Berlin: „Ich mag es einfach, euch anzugucken“

Schließlich begrüßt er endlich seine Fans und verkündet glücklich, dass seine Karriere genau hier, also in Deutschland begann. Damit spielt er auf seine Zeit bei der Boyband „NSYNC“ an, die in Deutschland in den Neunzigerjahren große Erfolge feierte und ihm den Weg für seine Solokarriere ebnete. „Deshalb mag ich es einfach, Euch anzugucken“, sagt er mit einem strahlenden Lächeln beim ersten Deutschland-Konzert seiner „The Forget Tomorrow World Tour“. Entspannt tupft er sich dabei mit einem Tuch den Schweiß von der Stirn, schießt mit ein paar Fans Selfies und versucht einige Wörter und Sätze auf Deutsch zu sagen. Es dauert keine Minute, bis er sich damit zum Publikumsliebling macht und verzückte „Oooohs“ und „Ahhhs“ im Publikum ertönen.

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Aber genug geredet. Weiter geht’s mit der Show, genauer gesagt mit „My Love“. Anfangs nur begleitet von einem Piano stellt Timberlake seine so beeindruckende Kopfstimme unter Beweise und trifft damit jede Tonhöhe. Es hat etwas Gewaltiges: die Stimme, der Bass, das explodierende Lava auf dem Bildschirm. Bei .„Sanctified“ hält er die Spannung, es bleibt dramatisch und der Sänger hebt langsam und mit bedeutsamer, ausufernder Geste die Hände über den Kopf.

Justin Timberlake bei einem Konzert in New Orleans, LA; auf der Bühne (Archivbild). © picture alliance / ZUMAPRESS.com | Jennifer Devereaux / Rmv

Justin Timberlake bei seinem Konzert in Berlin: Warme Soulvibes und ein lasziver Hüftschwung

Doch der Superstar kann auch anders: Vor einem imaginären Sonnenuntergang versprüht Timberlake zu dem poppigen und groovigen „Imagination“ warme Soulvibes. Auf den Gesichtern der überwiegend mittelalten Frauen und Männer in Kleidern, Jeans und Tops oder T-Shirts liegt ein seeliges Lächeln und sie bewegen sich im Takt des Songs.

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Bei dem Klassiker „Cry me a River“ tauen sie dann endgültig auf, tanzen ausgelassen und schreien begeistert – was aber vielleicht auch daran liegen könnte, dass Timberlake währenddessen sein Jacket auszieht und jetzt nur noch ein weißes enges T-Shirt trägt. Jetzt geht der Abend erst richtig los: Bei Songs wie „Infinity Sex“, „FutureSex/LoveSound“ und „SexyBack“ bewegt Timberlake sich mit einem lasziven Hüftschwung über die Bühne und das Gekreische kennt keine Grenzen.

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