Büchner-Preisträger von 2014: Schriftsteller Jürgen Becker ist ...

2 Tage vor
Jürgen Becker

Der Schriftsteller Jürgen Becker ist tot. Er sei im Alter von 92 Jahren in seinem Haus in Köln gestorben, teilte sein Sohn, der Fotograf Boris Becker, der Deutschen Presse-Agentur mit. Jürgen Becker sei am Donnerstag »friedlich zu Hause in meinem Beisein eingeschlafen«. Zuvor hatte der »Kölner Stadt-Anzeiger« berichtet.

Becker machte sich als Lyriker, Prosa-Autor und Verfasser von Hörspielen einen Namen. Geboren wurde er am 10. Juli 1932 in Köln, während des Zweiten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit verbrachte er seine Kindheit in Erfurt. 1947 zog seine Familie ins Bergische Land, 1950 kehrte Becker nach Köln zurück. Neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller war er unter anderem als Verlagslektor und als Journalist tätig: Er arbeitete für den WDR, den Rowohlt Verlag und Suhrkamp. Fast 20 Jahre lang leitete er die Hörspielredaktion des Deutschlandfunks in Köln.

Sein Prosaband »Felder« (1964) machte Becker als Verfasser experimenteller Literatur bekannt. Die Wiedervereinigung war für ihn ein zentrales Thema. Bereits vor dem Mauerfall hatte er 1988 im »Gedicht von der wiedervereinigten Landschaft« an Thüringen erinnert, 1993 erschien der Gedichtband »Foxtrott im Erfurter Stadion« (1993).

Becker wurde vielfach ausgezeichnet. Dazu gehören der Preis der Gruppe 47, Literaturpreise der Städte Köln, Bremen, Berlin und Düsseldorf, der Bayerische sowie der Thüringer Literaturpreis, der Heinrich-Böll-Preis, der Uwe-Johnson-Preis und der Schiller-Ring. 2014 hatte Becker zudem den mit 50.000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis verliehen bekommen. Die Jury teilte damals mit: »Seine Gedichte machen unsere alltäglich erlebte Welt auf neue Weise sichtbar und unvergesslich.« Becker sei »eine maßgebliche Stimme der zeitgenössischen Poesie«.

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