Jörg Wontorra: TV-Moderator im spanischen Marbella verhaftet

TV-Moderator Jörg Wontorra, 75, bekannt aus Formaten wie der „Sportschau“ und dem „Doppelpass“, ist in Marbella vorübergehend verhaftet worden. Dies berichtet „Bild“. Grund dafür sei ein Verkehrsdelikt gewesen, das offenbar bereits vor einem halben Jahr stattgefunden hatte. Eine polizeiliche Vorladung erreichte Wontorra jedoch nicht, da er in Spanien offiziell nicht gemeldet ist.

Wontorra hält sich aktuell in Marbella auf, um sein jährlich stattfindendes Golfturnier zwischen ehemaligen Fußballprofis und Sportjournalisten zu veranstalten. Als der TV-Moderator im Hardrock-Hotel in Marbella eincheckte, löste das Computersystem des Hotels dem Bericht zufolge einen automatischen Alarm aus. Einige Stunden später sollen gegen 7.45 Uhr fünf Beamte der spanischen „Policia Nacional“ an Wontorras Zimmertür erschienen sein, sie verhafteten ihn und brachten ihn in Untersuchungshaft.

Im Gefängnis musste Wontorra persönliche Gegenstände wie Handy und Uhr abgeben und wurde in eine Zelle für Untersuchungshäftlinge gebracht. Nach drei Stunden kam der Deutsche wieder frei, nachdem ein spanischer Anwalt für ihn gebürgt und sich um die ausstehende Vorladung gekümmert hatte. „Ich habe schon viel erlebt. Aber dass ich mit 75 noch eine Knastzelle von innen sehe, hätte ich auch nicht erwartet“, erklärte Wontorra „Bild“.

Rechtsexperten weisen darauf hin, dass eine Verhaftung aufgrund eines Verkehrsdelikts zwar selten, aber möglich ist. Verkehrsanwalt Arndt Kempgens erläuterte, dass bei ausbleibender Reaktion auf Bußgeldbescheide oder Vorladungen in Spanien strengere Maßnahmen als in Deutschland greifen können, einschließlich Verhaftungen oder Fahrzeugbeschlagnahmungen. Seit dem Jahr 2010 werden Bußgeldbescheide in der gesamten EU grenzüberschreitend anerkannt und vollstreckt.

Wontorra verweilt vorerst in Marbella, wo sein Anwalt die Klärung der Angelegenheit übernommen hat.