US-Wahlkampf: Joe Biden kündigt Fortsetzung seines Wahlkampfs an

19 Jul 2024

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Angesichts der Spekulationen über seinen möglichen Rückzug aus dem Wahlkampf veröffentlicht Biden aus der Corona-Isolation ein Statement. "Gemeinsam werden wir gewinnen."

Aktualisiert am 19. Juli 2024, 20:04 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, iyf

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US-Präsident Joe Biden © Aaron Schwartz/​ Middle East Images/​imago images

US-Präsident Joe Biden zeigt sich trotz wachsender Zweifel an seiner Eignung als Präsidentschaftskandidat siegesgewiss. Der 81-Jährige kündigte an, nach seiner Corona-Erkrankung in der nächsten Woche seine Wahlkampftermine wieder aufnehmen zu wollen. "Ich freue mich darauf, nächste Woche wieder auf die Wahlkampftour zu gehen", hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme, die der US-Präsident aus seiner Corona-Isolation veröffentlichte. 

"Gemeinsam werden wir gewinnen", schrieb Biden. Er kritisierte zugleich die "düstere" Rede seines Rivalen Donald Trump auf dem Parteitag der Republikaner. "Zusammen, als eine Partei und ein Land, können und werden wir ihn an der Wahlurne bezwingen", betonte Biden. "Es steht viel auf dem Spiel."

Zuvor hatte bereits Bidens Wahlkampfteam dessen Rückzug aus dem Kampf um das Weiße Haus ausgeschlossen. Biden bleibe "absolut" dabei und sei "entschlossener denn je, Trump zu besiegen", sagte Wahlkampfmanagerin Jen O'Malley Dillon dem Sender MSNBC. Biden sei "eindeutig die beste Person, um gegen Donald Trump anzutreten", sagte sie. "Sie haben es wieder und wieder vom Präsidenten selbst gehört: Er tritt an, um zu gewinnen, er ist unser Kandidat und er wird unser Präsident für eine zweite Amtszeit sein."

Gleichzeitig räumte O'Malley Dillon ein, dass die vergangenen Wochen für das Wahlkampfteam "schwierig" gewesen seien. "Wir haben einen gewissen Rückgang der Unterstützung festgestellt". Aber das Ausmaß sei gering, erklärte sie weiter.

Vier Demokraten fordern Rückzug Bidens

Aus dem US-Repräsentantenhaus sprachen sich derweil vier weitere Abgeordnete der Demokraten für einen Rückzug von Biden aus. "Es ist jetzt an der Zeit, dass Sie die Fackel an eine neue Generation von demokratischen Führern weitergeben", schrieben die Abgeordneten Jared Huffman aus Kalifornien, Marc Veasey aus Texas, Chuy García aus Illinois und Mark Pocan aus Wisconsin in einem Brief an Biden. "Wir müssen Donald Trump besiegen, um unsere Demokratie zu retten."

Der Abgeordnete Shri Thanedar aus Detroit sagte, es sei zu spät, den Kandidaten zu wechseln. Allerdings hätten auch Wähler in seinem Wahlkreis Bedenken wegen Bidens Alter geäußert. "Letzten Endes ist es die Entscheidung von Präsident Biden. Niemand sonst kann diese Entscheidung treffen. Er hat sicherlich das Recht, von seinem Amt zurückzutreten, wenn er sich dafür entscheidet, aber er hat – in meinen persönlichen Gesprächen mit ihm – gezeigt, dass er nicht die Absicht hat, dies zu tun", sagte er.

US-Medien berichten über möglichen Verzicht Bidens

US-Medien hatten zuvor berichtet, dass der gesundheitlich angeschlagene Biden nunmehr doch einen Ausstieg aus dem Präsidentschaftswahlkampf erwäge. Die New York Times zitierte mehrere Personen aus Bidens Umfeld, denen zufolge der 81-Jährige anfange zu akzeptieren, dass er bei der Wahl im November gegen seinen Rivalen Trump nicht gewinnen könne. Das Nachrichtenportal Axios berichtete unter Berufung auf Parteivertreter, Biden könne bereits an diesem Wochenende aus dem Wahlkampf aussteigen. Der Sender NBC zitierte eine Biden nahestehende Person mit den Worten: "Wir sind kurz vor dem Ende."

Der US-Präsident steht seit seinem Auftritt im Fernsehduell mit Trump Ende Juni massiv unter Druck. 20 Mitglieder des Repräsentantenhauses und zwei Senatoren aus den Reihen seiner Demokratischen Partei riefen Biden bereits öffentlich zum Rückzug aus dem Präsidentschaftswahlkampf auf. Der 81-Jährige kann zudem im Moment keine Wahlkampfauftritte absolvieren, weil er sich mit Corona infiziert hat.

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