Scherz über sein Alter: Biden bezeichnet sich in Werbespot als ...

10 Mär 2024

Präsident Biden: »Wozu zur Hölle mache ich das?«

Foto: Jim Watson / AFP

Das fortgeschrittene Alter des derzeitigen US-Präsidenten ist eines der Themen, die den Wahlkampf schon jetzt bestimmen. Viele Amerikaner haben Zweifel daran, dass Joe Biden fit genug ist , um weitere vier Jahre im Weißen Haus zu überstehen. Sowohl Republikaner als auch die Medien stützen sich immer wieder auf die regelmäßigen Aussetzer und Versprecher des 81-Jährigen, die seinen angeblichen Verfall belegen sollen.

Joe Biden - Figure 1
Foto DER SPIEGEL

Der Präsident ist in einem Werbespot nun direkt auf die Bedenken wegen seines Alters eingegangen. »Sehen Sie, ich bin kein junger Kerl. Das ist kein Geheimnis«, beginnt Biden den Spot. »Aber ich verstehe, wie man Dinge für das amerikanische Volk erledigt.«

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit wieder zurücknehmen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Bidens Wahlkampfteam startete die 30 Millionen Dollar teure Werbekampagne am Samstag in den wahlentscheidenden Swing States. Der 60-sekündige Werbefilm solle demnach bei Sendern wie ESPN, TNT, Comedy Central und FX erscheinen, berichtet der Nachrichtendienst »Bloomberg «.

Wie es sich für einen Wahlwerbespot gehört, zählt der Präsident die Errungenschaften seiner Amtszeit auf: »Ich habe das Land durch die Covid-Krise geführt«, so Biden. »Heute haben wir die stärkste Wirtschaft der Welt. Ich habe ein Gesetz verabschiedet, das die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente senkt und den Insulinpreis für Senioren auf 35 Dollar pro Monat begrenzt.«

»Donald Trump glaubt, dass es die Aufgabe des Präsidenten ist, sich um Donald Trump zu kümmern.«

Joe Biden

Anders als in seiner Rede zur Lage der Nation wendet sich Biden in der Werbekampagne direkt gegen seinen Vorgänger im Weißen Haus: »Vier Jahre lang hat Donald Trump versucht, ein Infrastrukturgesetz zu verabschieden, und er ist gescheitert. Ich habe es geschafft«, sagt Biden und stichelt weiter: »Donald Trump glaubt, dass es die Aufgabe des Präsidenten ist, sich um Donald Trump zu kümmern. Ich glaube, die Aufgabe des Präsidenten ist es, für Sie, das amerikanische Volk, zu kämpfen, und das ist es, was ich tue.«

Am Ende des Werbespots geht es dann noch einmal um das Alter und die physische Verfassung des Präsidenten. In einem Outtake bittet ein Produzent Biden aus dem Off um eine weitere Aufnahme, woraufhin der 81-Jährige scherzt: »Schauen Sie, ich bin sehr jung, energisch und gutaussehend. Wozu zur Hölle mache ich das?«

Ob der offene Umgang mit seinem Alter in Bidens Wahlwerbespot die Zweifel an seiner geistigen Fitness beseitigt, bleibt fragwürdig. Laut einer repräsentativen Umfrage des Ipsos-Instituts für den TV-Sender ABC News Mitte Februar erklärten 86 Prozent der Teilnehmer, Biden sei zu alt für den Job des Präsidenten.

Beistand gab es jüngst von Bundeskanzler Olaf Scholz, der Biden gegen Kritiker in Schutz nahm: »Man darf, weil jemand etwas langsamer geht, nicht gleich davon ausgehen, dass er deshalb nicht in der Lage ist, ein so großes Amt auszuüben und dieses Land zu führen. Joe Biden kann das«, so Scholz.

Neben humorigen Werbefilmen wurde im Weißen Haus am Samstag auch ernsthafte Politik betrieben: Der Präsident unterzeichnete ein 460-Milliarden-Dollar-Paket von Ausgabengesetzen. Es wurde vom Senat rechtzeitig verabschiedet, um eine Schließung vieler wichtiger Bundesbehörden zu vermeiden.

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten