Prozess um Jens Lehmann: „Ich wollte nur die Hecken trimmen“

Vor Gericht: Jens Lehmann, ehemaliger Fußball-Nationaltorhüter, und sein Anwalt Christoph Rückel am Freitag Bild: dpa

Dem früheren Fußball-Nationaltorwart wird vorgeworfen, mit einer Kettensäge die Garage seines Nachbarn beschädigt zu haben. Vor Gericht sieht Jens Lehmann sich als Opfer von falschen Verdächtigungen und spricht von Rufmord.

Während der Staatsanwalt ausführt, dass Jens Gerhard Lehmann mit einer Kettensäge den Balken an der ­Garage seines Nachbarn durchtrennt ­habe, ordnet der Angeklagte auf seinem Tisch iPad, Handy und Aktentasche neu. Er schiebt das iPad sachte nach oben, legt das Handy von links nach rechts und scheint kurz zu überlegen, ob er die schwarze ­Aktentasche aufrecht hinstellen oder doch lieber neben das iPad legen soll. Er legt sie dann vorsichtig neben das iPad, lehnt sich zurück und hört weiter zu.

Der ehemalige Nationaltorwart widerspricht in seinem Auftreten an diesem Freitag vor dem Amtsgericht Starnberg dem Eindruck, den allein der Kettensägen-Vorwurf aus der Anklage vermittelt. Ruhig sitzt er da, schokoladenfarbener Anzug, die Krawatte Ton in Ton, dazu ein blaues Hemd, und spricht so leise, dass man sich selbst in der ersten Reihe vorbeugen muss, um ihn zu verstehen. Als die Richterin ihn nach seinem Beruf fragt, sagt er „arbeits­loser Fußballtrainer“. Dann führt er aus, seine Berühmtheit sei dafür verantwortlich, dass er sich nun vor Gericht wiederfinde. Sein Anwalt legt mit einer Erklärung nach: Die Sache mit dem Nachbarn sei längst geklärt, bei den Polizisten habe er sich entschuldigt, ein besonderes öffentliches Interesse an Strafverfolgung bestehe nicht.

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