Jenny Erpenbeck gewinnt International Booker Prize

22 Mai 2024
Jenny Erpenbeck Booker Prize

Die deutsche Schriftstellerin Jenny Erpenbeck und ihr Übersetzer Michael Hofmann sind für den Roman "Kairos" mit dem renommierten britischen International Booker Prize ausgezeichnet worden. Der mit 50.000 Pfund (rund 58.500 Euro) dotierte Preis wurde am Dienstagabend bei einer Zeremonie in der Londoner Galerie Tate Modern verliehen. Mit ihm werden ins Englische übersetzte ausländische Werke ausgezeichnet. Erpenbeck ist die erste deutsche Autorin, die mit dem Preis ausgezeichnet worden ist.

DDR-Liebesgeschichte ist "leuchtende Prosa"

Das ursprünglich auf Deutsch verfasste Buch erzählt die Geschichte einer "zerstörerischen Affäre" einer jungen Frau mit einem älteren Mann in Ost-Berlin in den 1980er-Jahren.

Die Vorsitzende der Jury, Eleanor Wachtel sagte, die Entscheidung sei mit überraschender Einstimmigkeit getroffen worden. Sie hob Erpenbecks "leuchtende Prosa" hervor, welche "die Komplexität einer Beziehung" und die Atmosphäre Ost-Berlins beschreibe. "Es beginnt mit Liebe und Leidenschaft, aber es geht mindestens genauso sehr um Macht, Kunst und Kultur", fuhr sie fort.

Erpenbeck bereits fünf Mal nominiert

Erpenbeck erklärte, der Fall der Berliner Mauer 1989 sei eine Idee der Befreiung. Sie habe interessiert, dass diese Befreiung nicht das Einzige sei, was in einer solchen Geschichte erzählt werden könne. Es gebe Jahre davor und danach.

Die Schriftstellerin war bereits fünf Mal für den renommierten International Booker Prize nominiert. 2015 hatte sie für die Übersetzung ihres Romans "Aller Tage Abend" dessen Vorgängerpreis erhalten, den Independent Foreign Fiction Prize.

AFP, KNA (amu)

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