Klage gegen Musikproduzenten: Jay-Z soll 13-Jährige vergewaltigt ...

17 Tage vor
Klage gegen Musikproduzenten Jay-Z soll 13-Jährige vergewaltigt haben – gemeinsam mit Sean »Diddy« Combs

Es soll nach den MTV Music Awards im Jahr 2000 passiert sein: Eine Frau, die bereits gegen Sean Combs Klage eingereicht hat, beschuldigt auch Rapper Jay-Z der Vergewaltigung. Der weist die Vorwürfe nun als »idiotisch« zurück.

Jay-Z - Figure 1
Foto DER SPIEGEL

09.12.2024, 15.09 Uhr

Rapper Jay-Z während des Super Bowls 2023

Foto: Timothy A. Clary / AFP

Waren weitere Größen der Musikindustrie in die Machenschaften des derzeit inhaftierten Musikproduzenten Sean »Diddy« Combs, 55, involviert? Eine Anklageschrift und die Äußerungen des federführenden Anwalts Tony Buzbee legen dies nahe. Nun wird erstmals ein prominenter Name öffentlich: Jay-Z.

Eine Frau, die Combs sexuelle Übergriffe vorgeworfen hat, geht mit einer Zivilklage gegen den Rapper Jay-Z vor. In der Klage heißt es, das namentlich nicht genannte Mädchen sei von Jay-Z und Combs auf einer von Combs veranstalteten Party im Anschluss an die MTV Music Awards im Jahr 2000 in New York unter Drogen gesetzt und vergewaltigt worden.

Jay-Z spricht von »idiotischen« Behauptungen

Der 55-jährige Musiker, der bürgerlich Shawn Carter heißt, hat die Vorwürfe der anonymen Frau wegen Vergewaltigung nun seinerseits vehement zurückgewiesen. In einer langen Stellungnahme spricht er von »idiotischen« Behauptungen, die Buzbee, der Anwalt der Klägerin, vorgebracht hätte.

Er wirft dem Chef einer Anwaltskanzlei in Houston im US-Bundesstaat Texas versuchte Erpressung vor. Buzbee habe darauf gesetzt, dass er, Jay-Z, sich darauf einlassen würde, den Fall durch Zahlung einer Geldsumme beizulegen. Vielmehr wolle er jetzt gegen den Anwalt wegen Betrugs vorgehen, teilte der Rapper mit.

Buzbee hatte im Oktober mitgeteilt, 120 Menschen mit Vorwürfen gegen den Rapper Sean Combs zu vertreten. Die Kanzlei hat seitdem mehrere Zivilklagen von Männern und Frauen wegen sexueller Übergriffe eingereicht. Eine der anonymen Klägerinnen behauptet, im Jahr 2000 als 13-Jährige auf einer Party unter Drogen gesetzt und von Combs vergewaltigt worden zu sein, wie US-Medien berichteten. Diese Klage sei jetzt vor Gericht in New York neu eingereicht worden, mit Jay-Z als weiterem Beschuldigten.

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Die Klage gegen Jay-Z spreche »für sich selbst«, heißt es in einem Schreiben Buzbees, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. »Dies ist eine sehr ernste Angelegenheit, die vor Gericht verhandelt werden wird.«

Buzbee schreibt in seiner geänderten Klage, dass seine Anwaltskanzlei Jay-Z zuvor einen Brief geschickt hatte, um eine Einigung herbeizuführen.

Auf dieses Schreiben habe der Musikproduzent mit der Einreichung einer Klage gegen Buzbee und mit der »Inszenierung einer Verschwörung der Belästigung« gegen Buzbee und andere Anwälte in seiner Kanzlei reagiert. Der Anwalt bezeichnet die Vorgänge als Einschüchterungstaktik, die seinen Mandanten zum Schweigen bringen sollte.

»Seit ich das Schreiben in ihrem Namen versandt habe, hat Herr Carter mich nicht nur verklagt, sondern auch versucht, mich und die Klägerin zu schikanieren und zu belästigen«, schreibt Buzbee zudem in einem Post auf X. »Sein Verhalten hat das Gegenteil bewirkt. Sie ist ermutigt. Ich bin sehr stolz auf ihre Entschlossenheit.« Die Fakten wolle man nun »vor Gericht und nicht in den Medien ausfechten«, heißt es weiter.

Rapper macht sich Sorgen um Familie

Rapper Jay-Z, der mit Songs wie »Empire State of Mind« oder »Crazy in Love« weltweit erfolgreich wurde, ist seit 2008 mit Beyoncé (»Break My Soul«) verheiratet. Sie haben drei Kinder.

In seiner Mitteilung schreibt Jay-Z, dass er sich Sorgen um seine Familie mache. Er und seine Frau müssten jetzt mit ihren Kindern darüber sprechen, denn deren Freunde würden Berichte in der Presse sehen und Fragen stellen.

Der Hauptangeklagte Sean Combs sitzt seit September in Untersuchungshaft. Dem Rapper werden von der Staatsanwaltschaft in New York unter anderem Menschenhandel, Organisierte Kriminalität und andere Vergehen vorgeworfen. Combs plädierte auf nicht schuldig. Der Prozessbeginn ist vorläufig auf Mai festgesetzt.

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