Zahl der Selbstmorde wegen existenzieller Probleme in Japan um ...

2 Tage vor
Japan

Laut dem Weißbuch des Kabinetts begingen 2023 in Japan 21.837 Menschen Selbstmord. Zwar sank die Zahl im Vergleich zum Vorjahr (21.881) leicht, allerdings sind die Suizide aus existenziellen Problemen deutlich gestiegen.

2023 waren 5.181 Fälle aus wirtschaftlichen und existenziellen Gründen, 484 mehr als 2022 und ein Anstieg um 1,5-fach in zwei Jahren. Das Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales vermutet, dass die hohen Verbraucherpreise seit der zweiten Hälfte von 2021 die Menschen belasten.

Mehr Männer in Japan nahmen sich das Leben leben

Nach Geschlecht nahmen sich 2023 14.862 Männer das Leben, 116 mehr als 2022, und das zweite Jahr in Folge. 6.975 Frauen begingen Suizid, 160 weniger als im Vorjahr und der erste Rückgang seit vier Jahren. Bei Grund-, Mittel- und Oberschülern lag die Zahl der Suizide bei 513, ein Rückgang um einen Schüler und etwa auf dem Stand von 2022, als sie ein Rekordhoch erreichte.

Gesundheitliche Probleme führten mit 12.403 Fällen an erster Stelle, ein Rückgang von 371 gegenüber 2022. Wirtschaftliche und existenzielle Probleme folgten mit 4.708 Fällen, ein Rückgang von 67, und arbeitsbezogene Probleme mit 2.875 Fällen, ein Rückgang von 93. Diese vier Kategorien machten fast 90 Prozent der Ursachen aus, aber nur bei wirtschaftlichen und existenziellen Problemen stieg die Zahl der Suizide.

Zwischen 2016 und 2021 lag die Zahl der Suizide wegen wirtschaftlicher und existenzieller Probleme zwischen 3.000 und 3.500. 2022 stieg sie auf 4.697. Ein direkter Vergleich zwischen 2022 und 2023 ist nicht möglich, da die nationale Polizeibehörde die Datenerhebung änderte.

Schüler leiden unter Zukunftssorgen, Beziehungsängsten und Depressionen

Angesichts der steigenden Zahl der Suizide bei Kindern analysierte das Weißbuch die Fälle unter Grundschülern, Gymnasiasten und Oberschülern. Häusliche Probleme standen bei Grundschülern an erster Stelle.

Bei Mittel- und Oberschülern gab es Unterschiede: Jungen litten oft unter schlechten schulischen Leistungen und Zukunftssorgen, während Mädchen, besonders in der Mittelstufe, Beziehungsängste hatten. Bei Oberschülern spielten gesundheitliche Probleme, vor allem psychische Störungen wie Depressionen, eine größere Rolle.

Die Zahl der Selbstmorde bei Kindern stieg in der zweiten Augusthälfte und erreichte am 1. September ihren Höhepunkt, wenn die Sommerferien enden. In Hokkaido und der Region Tohoku, wo die Sommerferien früher enden, begann der Anstieg ein bis zwei Wochen früher.

Anmerkung der Redaktion: Sollten Sie Suizidgedanken haben, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (https://www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen helfen konnten, einen Ausweg aus einer problematischen Situation zu finden.

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