Diplomatischer Streit nach Sharmahd-Hinrichtung: Iran bestellt ...

2 Tage vor
Diplomatischer Streit nach Sharmahd-Hinrichtung Iran bestellt seinerseits deutschen Botschafter ein

Iran ließ den deutschen Staatsbürger Jamshid Sharmahd hinrichten, Kritik daran will das Regime in Teheran nicht hören. Stattdessen hat das Außenministerium nun den deutschen Botschafter herbeizitiert.

Jamshid Sharmahd - Figure 1
Foto DER SPIEGEL

29.10.2024, 18.40 Uhr

Deutschlands Botschaft in Teheran

Foto: Jochen Eckel / picture alliance

Das iranische Außenministerium hat den deutschen Botschafter Markus Potzel in Teheran einbestellt. Die Einbestellung sei wegen der Einmischung »einiger deutscher Regierungsvertreter« in die Rechtsprechung der Islamischen Republik Iran erfolgt, erklärte das Außenministerium in Teheran.

Im Auswärtigen Amt in Berlin wurde die Einbestellung auf Abteilungsleiterebene auf Anfrage bestätigt, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.

Aus Protest gegen die Hinrichtung des Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd in Iran hatte das Auswärtige Amt zuvor den Leiter der iranischen Botschaft in Berlin einbestellt und zugleich Potzel zu Konsultationen zurück nach Berlin berufen.

Potzel habe zudem am frühen Vormittag den iranischen Behörden eine »dringliche Demarche« überbracht, einen diplomatischen Einspruch also, um auf das Schärfste gegen die Ermordung von Sharmahd zu protestieren, hieß es im deutschen Außenministerium.

Sharmahd war in Iran für Terrorangriffe verantwortlich gemacht und zum Tode verurteilt worden. Westliche Beobachter hatten von einem Schauprozess gesprochen. Am Montag war bekannt geworden, dass er hingerichtet wurde. Dies hatte in Deutschland scharfe Proteste der Regierung und der Opposition ausgelöst.

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