Iran feuert Raketen auf Israel ab

17 Tage vor
Israelis suchen am Straßenrand vor dem Raketenangriff des Iran Schutz Foto: copyright (c) Flash90 2024
Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Der Iran hat 181 ballistische Raketen auf Israel abgefeuert, wie das israelische Militär (IDF) berichtet. Zuvor sprach die IDF von mehr als 500 Raketen. Mittlerweile dürfen die Israelis wieder die Luftschutzbunker verlassen, sollen aber weiterhin vorsichtig sein und sich an die Anweisungen des Heimatschutzkommandos halten.

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Foto Jüdische Allgemeine

Der Chef der Hilfsorganisation Magen David Adom, Eli Bin, gab bekannt, dass ein Gebäude im Norden Tel Avivs direkt getroffen worden sei. Der »Times of Israel« zufolge wurden dabei zwei Menschen durch Schrapnell leicht verletzt. Laut dem TV-Sender »Kanal 11« hätten sich auch mehrere Menschen auf dem Weg in die Luftschutzbunker verletzt.

Magen David Adom betonte jedoch, dass bislang keine Todesopfer gemeldet worden seien. Zuvor hatte die »Jerusalem Post« berichtet, dass mindestens vier Menschen getötet worden seien. Palästinensischen Medien zufolge sei jedoch ein Mann im Westjordanland in Folge des Beschusses getötet worden.

Laut der Tageszeitung »Maariv« wurde auch ein Haus in Tel Scheva getroffen. Es habe zudem mehrere Einschläge in Tel Aviv sowie in Dimona, Nabatim, Hora, Hod Hasharon, Beer Scheva und Rischon LeZion gegeben. Videoaufnahmen des TV-Senders »Kan« zeigten fallende Fragmente von Abfangjägern und Raketen im Toten Meer.

Gegen 19.30 Uhr teilte Armeesprecher Daniel Hagari mit, dass die Menschen in Israel die Luftschutzbunker verlassen dürfen. Auch der Luftraum über Israel ist wieder offen und der Betrieb am Flughafen Ben Gurion wurde wiederaufgenommen.

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Die Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) gaben am Abend auf ihrem Telegram-Kanal bekannt, der Raketenangriff sei eine Reaktion auf den »Märtyrertod« von Hamas-Chef Ismail Haniyeh im Juli und Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah vergangene Woche. Man habe »das Herz der besetzten Gebiete ins Visier genommen«, so die Erklärung. Die Elite-Einheit des Mullah-Regimes warnte, »das zionistische Regime« müsse »mit vernichtenden Angriffen rechnen«, falls es zu einem Gegenschlag innerhalb des Iran ansetze.

USA unterstützen Israel bei Verteidigung

US-Präsident Joe Biden hat unterdessen das amerikanische Militär angewiesen, Israel bei der Verteidigung gegen iranische Angriffe zu unterstützen und Raketen abzuschießen, die auf Israel gerichtet seien. Das teilte das Weiße Haus mit. Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris seien beide im »Situation Room« des Weißen Hauses und erhielten regelmäßige Updates von ihren Sicherheitsberatern. Zuvor hatten die USA vor dem Angriff gewarnt.

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Foto Jüdische Allgemeine
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Baerbock verurteilt Raketenangriff

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sagte in einer ersten Reaktion auf X: »Israel wird in diesen Stunden von Iran mit Raketen angegriffen. Den laufenden Angriff verurteile ich auf das Allerschärfste. Wir haben Iran vor dieser gefährlichen Eskalation eindringlich gewarnt. Iran muss den Angriff sofort einstellen. Er führt die Region weiter an den Abgrund.«

Hagari zufolge könnte der Angriff »weitreichend« sein.

Wie das US-Portal »Axios« berichtet, hatten israelische Regierungsvertreter vermutet, dass der Angriff dem vom April ähneln könnte. Bei der ersten direkten Attacke auf Israel hatte Iran mehr als 300 Raketen und Drohnen abgefeuert. Die Geschosse konnten damals von Israel und einer internationalen Koalition abgefangen werden. Laut Sicherheitsexperten konnte der Angriff im April nur mit großer Mühe abgewendet werden.

Eine westliche Quelle sagte »Axios«, dass der Iran dieses Mal Raketen einsetzen könnte, die Israel innerhalb von zwölf Minuten erreichen würden. Das würde es schwerer machen, die Geschosse abzuwehren.

Verteidigungsminister Yoav Gallant beriet am Abend nach Angaben seines Büros mit Generalstabschef Herzi Halevi und hochrangigen Beamten über die Lage.

Netanjahu: »Wir werden zusammen gewinnen«

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bat die Bevölkerung in einer TV-Ansprache darum, den Anweisungen des Heimatfront-Kommandos Folge zu leisten. »Wir werden in diesen herausfordernden Tagen eng zusammenstehen. Wir werden zusammenstehen, zusammen kämpfen und zusammen gewinnen«, so der Regierungschef.

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Und weiter: »Bürger Israels, wir befinden uns mitten in einer Kampagne gegen die Achse des Bösen des Iran. Gestern sagte ich, dass dies Tage großer Erfolge und großer Herausforderungen seien: große Erfolge, weil wir Nasrallah und sein Oberkommando sowie den Plan der Hisbollah, Galiläa zu erobern, ausgeschaltet haben. Wir sind entschlossen, unsere Bewohner im Norden sicher in ihre Häuser zurückzubringen.«

Einschränkungen wegen Raketenterror der Hisbollah

Bereits am Nachmittag haben die Streitkräfte Israels aus Sicherheitsgründen Einschränkungen für Bewohner diverser Regionen und Städte erlassen. Sie gelten für Jerusalem, Tel Aviv, die Gegend um den Carmel, die Scharon- und Wadi-Regionen und das nördliche Westjordanland.

Grund sind die andauernden Raketenangriffe der Terrororganisation Hisbollah im Libanon, die bis nach Zentral-Israel reichen. Bis Samstag – also nach Rosch Haschana – sollen die neuen Regeln gelten, wie israelische Medien berichten.

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Bildungseinrichtungen an den angegebenen Orten dürfen nur öffnen, wenn sich ein Schutzraum in der Nähe befindet, der schnell erreicht werden kann. Selbiges gilt generell für Arbeitsstätten.

Strände in den betroffenen Regionen sind offiziell geschlossen. Außerdem wurden Zusammenkünfte beschränkt, ähnlich wie während des Beginns der Corona-Krise. Höchstens 30 Menschen dürfen sich im Freien treffen und bis zu 300 in Innenräumen. ja

Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert.

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