Forderung nach Waffenembargo: Israels Uno-Botschafter attestiert ...
Auf einer Linie liegen die Türkei und Israel kaum jemals. Aber der aktuelle Streit ist vpn besonderer Schärfte: Der israelische Uno-Botschafter Danny Danon prangert auf großer Bühne die »Böswilligkeit« der Türkei an. Denn Ankara hatte in einem an die Uno gerichteten gemeinsamen Schreiben von rund 50 Ländern ein Waffenembargo gegen Israel gefordert. »Was kann man anderes von einem Land erwarten, dessen Handlungen von Böswilligkeit motiviert sind in der Absicht, Konflikte zu schaffen – mit der Unterstützung der Länder der Achse des Bösen«, erklärte Danon am Montag mit Blick auf die Unterzeichner des Briefes, darunter Iran und Russland.
Danon bezeichnete das am 1. November an die Vereinten Nationen übergebene Schreiben als »eine weitere lächerliche Aktion der Achse des Bösen gegen Israel auf der internationalen Bühne«. Mit scharfen Worten kritisierte er zudem die Uno, die von »bösartigen Ländern« angeführt würden »und nicht von liberalen Ländern, welche die Werte der Gerechtigkeit und Moral unterstützen«. Der Staat Israel werde weiterhin für seine Interessen »gegen jeden politischen und militärischen Angriff« kämpfen, fügte der Diplomat hinzu.
Das türkische Außenministerium hatte eigenen Angaben zufolge ein von 52 Ländern und zwei Organisationen unterzeichnetes Schreiben an die Vereinten Nationen gerichtet, das einen Stopp der Waffenlieferungen an Israel fordert. In dem gemeinsamen Brief würden »alle Länder aufgefordert, den Verkauf von Waffen und Munition an Israel zu stoppen«, sagte der türkische Außenminister Hakan Fidan am Sonntag bei einem Besuch in Dschibuti vor Journalisten.
Das Schreiben mit 54 Unterzeichnern wurde demnach am 1. November an die Vereinten Nationen übergeben. Der Brief wurde an Uno-Generalsekretär António Guterres, den Präsidenten der Generalversammlung und den Sicherheitsrat versandt. Fidan betonte, der Brief sei eine Initiative der Türkei.
Zu den Unterzeichnern zählen unter anderen Saudi-Arabien, Brasilien, Algerien, China, Iran, Russland, die Arabische Liga und die Organisation für Islamische Zusammenarbeit.
Die Türkei steht im Gazakrieg auf der Seite der Hamas: Nach der Tötung von Milizen-Chef Yahya Sinwar hat der türkische Außenminister Vertreter der radikalislamischen Palästinenserorganisation empfangen und sein »Beileid für den Märtyrer Yahya Sinwar« ausgesprochen.