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Israel ESC - Figure 1
Foto Musikexpress

Eden Golan legte für Israel beim ESC einen starken Auftritt hin – Kritik im Publikum gab es dennoch.

Der Auftritt von Eden Golan, die mit „Hurricane“ für Israel beim ESC 2024 performt hat, sorgte – wie schon zu erwarten war – für Jubel und Kritik. Auch in der Halle rechnete man offenbar mit unterschiedlichen Reaktionen. Wie Jan Böhmermann und Olli Schulz in ihrer Moderation für den österreichischen Sender FM4 erklärten, kam ein „Anti-Buh-Filter“ zum Einsatz. Dadurch sei ausschließlich Klatschen zu hören gewesen, nicht aber Pfiffe oder andere negative Reaktionen.

Böhmermann und Schulz konnten von der Sprecherkabine aus nicht selbst hören, ob es zu Buhrufen in der Halle kam. Sie ließen sich aber von einem Produktionsmitarbeiter informieren, der näher am Geschehen war. Demnach sei es auch zu negativen Reaktionen gekommen. Im TV war jedoch zu hören, dass der israelische Beitrag gut ankam.

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Eden Golan musste sich besonders schützen

„Es ist ne miese Nummer, nach einem Auftritt einer 20-Jährigen zu buhen, weil man Antisemit ist“, so Böhmermann. Die Moderatoren forderten mehr Respekt für die künstlerische Darbietung und wiesen darauf hin, dass die Sängerin unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen nach Malmö gereist ist.

Seit Tagen gibt es Proteste gegen Israel und Golan. Aufgrund des Gazakriegs erhielt sie sogar Morddrohungen – und antisemitische Anschläge waren angekündigt worden. Auf Anraten des israelischen Geheimdienstes verließ die Sängerin ihr Hotel außer für die Proben nicht, nahm aus Sicherheitsgründen nicht an öffentlichen Veranstaltungen teil und gab keine Pressekonferenzen.

Ein kontroverser Vorfall hatte sich bereits während der Übertragung des zweiten Halbfinales des Eurovision Song Contest durch den öffentlich-rechtlichen TV-Sender VRT in Belgien am Donnerstagabend (09. Mai) ereignet. Der Auftritt von Eden Golan wurde kurzzeitig unterbrochen, als eine Anti-Israel-Botschaft auf einer Tafel eingeblendet wurde.

Die Botschaft wurde von der belgischen TV-Gewerkschaft ACOD initiiert und lautete: „Dies ist eine Gewerkschaftsaktion. Wir verurteilen die Menschenrechtsverletzungen des Staates Israel. Außerdem beeinträchtigt der Staat Israel die Pressefreiheit. Deshalb unterbrechen wir das Bild für einen Moment.“ Unter der Aussage standen außerdem die beiden Hashtags #CeaseFireNow und #StopGenocide.

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