Schwerer Unfall beim Ironman in Hamburg: Motorradfahrer stirbt ...

4 Jun 2023

Stand: 04.06.2023 15:15 Uhr

Der Ironman in Hamburg ist von einem schweren Unfall überschattet worden. Ein Motorrad kollidierte auf der Radstrecke mit einem Amateurtriathleten. Der 70 Jahre alte Motorradfahrer erlag nach Polizeiangaben seinen Verletzungen noch an der Unglücksstelle. Das Rennen wurde fortgesetzt. EM-Gold ging an Denis Chevrot, Jan Frodeno wurde Vierter.

Angesichts des Todes des Motorradfahrers war das sportliche Ergebnis am Sonntag allerdings zweitrangig. Der an dem tragischen Zwischenfall beteiligte 27 Jahre alte Amateurradfahrer erlitt schwere, aber keine lebensgefährlichen Verletzungen. Ein 50 Jahre alter Kameramann auf dem Begleit-Motorrad wurde leicht verletzt und erlitt einen Schock. Beide wurden ins Krankenhaus gebracht.

Das Unglück geschah am Spadenländer Hauptdeich im Hamburger Stadtteil Ochsenwerder. Zur Unfallursache lägen noch keine weiteren Erkenntnisse vor, teilte die Polizei mit. Die ARD entschied sich, die Übertragung der Ironman-EM abzubrechen.

VIDEO: Informationen zum tödlichen Unfall beim Ironman in Hamburg (2 Min)

Nach NDR Informationen wurde beim Veranstalter über einen Abbruch diskutiert, doch diese Entscheidung müsse in den USA gefällt werden, hieß es von den Organisatoren vor Ort in Hamburg. In Tampa (Florida) sitzt die World Triathlon Corporation, der die Marke "Ironman" gehört und die sie weltweit vermarktet.

In einer schriftlichen Stellungnahme des Veranstalters hieß es: "Die Personen, die heute Morgen in den Motorradunfall auf der Radstrecke verwickelt waren, wurden vor Ort medizinisch versorgt, und IRONMAN arbeitet derzeit mit den örtlichen Behörden an der Klärung der Situation. Weitere Informationen werden veröffentlicht, sobald sie bestätigt sind."

Keine Siegerehrung für Europameister Chevrot

Trotz des Todesfalls wurde der Wettkampf nicht abgebrochen. Olympiasieger Jan Frodeno belegte bei seinem letzten Rennen auf deutschem Boden in 7:31:39 Stunden den vierten Platz. Der Sieg ging an Titelverteidiger Denis Chevrot (7:26:21) aus Frankreich vor dem Belgier Pieter Heemeryck (7:31:01) und Kristian Högenhaus (7:31:12) aus Dänemark. Die offizielle Siegerehrung fiel aber aus, die für den Abend geplante EM-Party wurde abgesagt.

Frontaler Zusammenstoß

Der Unfall ereignete sich gegen 8.45 Uhr nach dem Start auf einer geraden Strecke parallel zu einem Deich, wo das Feld eng aneinander vorbeigeführt wird. Kurz hinter dem Wendepunkt der Radstrecke stieß das Begleitmotorrad mit dem Fahrer und einem Kamermann als Beifahrer frontal mit dem Radfahrer zusammen. Zahlreiche Rettungskräfte und ein Rettungshubschrauber waren im Einsatz.

Als das Feld die Unfallstelle auf der zweiten Runde wieder erreichte, mussten alle Triathleten absteigen und die Unglücksstelle zu Fuß auf dem Deich passieren, weil die Strecke noch gesperrt war.

"Viel zu viele Motorräder unterwegs"

In der ARD-Liveübertragung hatte der frühere Ironman-Weltmeister Sebastian Kienle als Co-Kommentator gesagt: "Es sind viel zu viele Motorräder unterwegs." Bedenken hatte es schon vor dem Rennen wegen der an einigen Stellen engen Radstrecke gegeben.

AUDIO: Tödlicher Unfall beim Ironman in Hamburg (1 Min)

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 04.06.2023 | 19:30 Uhr

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