Verschollener Präsident Raisi: Israelische Rabbis jubeln über ...

20 Mai 2024
Iran

In Iran herrscht nach dem Absturz eines Hubschraubers mit Präsident Ebrahim Raisi an Bord noch immer Ungewissheit über das Schicksal des 63-Jährigen. Dennoch gibt es bereits zahlreiche Reaktionen aus der ganzen Welt. Sie fallen allerdings äußerst verschieden aus. Der Überblick:

Mehrere israelische Rabbis sprachen von einem göttlichen Eingreifen und einer Strafe Gottes für Raisis Haltung gegenüber Israel. »Dieser Hund wollte Juden aufhängen, also hat Gott ihn und seine gesamte israelhassende Crew bei einem Hubschrauberabsturz in alle Winde verstreut«, schrieb etwa Rabbi Meir Abutbul auf Facebook. Ein anderer Rabbi verglich Raisi mit dem biblischen Schurken Haman – der Absturz sei die gerechte Strafe Gottes. In einer Rede kurz vor seinem Abflug am Sonntag hatte Raisi die Unterstützung Irans für den Kampf gegen Israel erneut hervorgehoben. Die Sache der Palästinenser sei »das wichtigste Thema der muslimischen Welt«.

Seit dem Beginn des Krieges zwischen der radikalislamischen Hamas und Israel im Oktober haben auch die Spannungen zwischen Israel und Iran zugenommen. Im April beschoss das Regime in Teheran Israel erstmals von iranischem Boden aus mit hunderten Drohnen und Raketen. Zuvor soll Israel nach iranischen Angaben zwei hochrangige Vertreter der iranischen Revolutionswächter in Syrien getötet haben.

Für Empörung sorgt indes die EU-Kommission. Die Brüsseler Behörde hat auf Bitte Irans ein Satelliten-Ortungssystem aktiviert, das bei der Suche nach dem verschollenen Hubschrauber helfen soll. Dafür erntete EU-Kommissar Janez Lenarčič, zuständig für Krisenfälle, deutliche Kritik. Ex-Grünenpolitiker Volker Beck, mittlerweile Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, mutmaßte etwa, Hilfe bei der Suche nach dem iranischen Helikopter könnte Unterstützung einer ausländischen Terrororganisation gleichkommen.

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Noch weiter ging Osteuropa-Experte Sergej Sumlenny. Er behauptete, das Hilfsangebot der EU sei in etwa so, als ob die Alliierten nach dem Attentat auf Adolf Hitler dem nationalsozialistischen Deutschland Hilfe angeboten hätten.

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Die Türkei, Aserbaidschan und Russland sowie arabische Staaten wie der Irak boten ebenfalls Hilfe bei der Suche an. Sie äußerten zudem Mitgefühl und Sorge. »Unsere Gebete richten sich an den Allmächtigen Allah für Präsident Ebrahim Raisi und die begleitende Delegation. Als Nachbar, Freund und Bruderland steht die Republik Aserbaidschan bereit, jede erforderliche Unterstützung zu leisten«, erklärte etwa Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew.

Die Türkei entsandte ein Team von Bergrettern und einen Hubschrauber mit Nachtsichtausrüstung für die Suche nach dem Präsidenten-Helikopter. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zakharova, sagte laut Nachrichtenagentur RIA: »Russland ist bereit, jede notwendige Hilfe bei der Suche nach dem vermissten Hubschrauber und der Untersuchung der Gründe für den Vorfall zu leisten.«

In den USA wurde Präsident Joe Biden über die Vorgänge informiert.

Menschen feiern den Absturz

In Iran selbst unterbrachen Fernsehsender ihr reguläres Programm, um landesweit Gebete für Raisi zu übertragen. Der Stabschef der iranischen Streitkräfte, Generalmajor Mohammad Bagheri, ordnete laut staatlichem TV an, alle verfügbaren Kräfte der Armee und der Revolutionswächter für die Suche nach dem Wrack der Bell 212 aus amerikanischer Produktion bereitzustellen.

Derweil scheinen Regimegegner den Absturz der Maschine zu feiern. Wie Videos in sozialen Medien zeigen, zündeten Iraner Feuerwerk – offenbar aus Anlass des Absturzes.

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Auch Uno-Generalsekretär António Guterres meldete sich zu Wort. »Der Generalsekretär verfolgt die Berichte über einen Zwischenfall mit dem Fluggerät des iranischen Präsidenten Raisi mit Sorge. Er hofft auf die Sicherheit des Präsidenten und seines Gefolges«, erklärte ein Uno-Sprecher.

Irans Oberster Führer Ajatollah Ali Khamenei rief nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Irna die Bevölkerung auf, nicht besorgt oder ängstlich zu sein. »Es wird keine Unterbrechung der Regierungsgeschäfte geben«, versicherte das geistliche Oberhaupt der Islamischen Republik. Die Staatsangelegenheiten würden durch den Zwischenfall nicht beeinträchtigt. Khamenei erklärte weiter, er bete für die Unversehrtheit Raisis.

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