Israel attackiert Iran: Was über die Angriffe bekannt ist

26 Okt 2024
Iran

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Stand: 26.10.2024 09:11 Uhr

Welche Ziele hat Israel im Iran angegriffen? Wie reagieren Teheran und die USA auf die Militärschläge? Und was ist der Hintergrund der Vergeltungsaktion? Was über die Angriffe bislang bekannt ist.

Was ist passiert?

Nach Angaben des israelischen Militärs haben in der Nacht Dutzende Kampfflugzeuge Anlagen zur Herstellung von Raketen im rund 1500 Kilometer entfernten Iran angegriffen. Auch Boden-Luft-Raketenstellungen sowie weitere iranische Luftabwehrsysteme seien attackiert worden. Hunderte Kampfflugzeuge und Flugkörper waren laut israelischen Medien beteiligt.

Iranische Medien berichteten von "begrenzten Schäden" an Militärstützpunkten. Wie die Nachrichtenagentur Tasnim meldete, wurde die Luftabwehr unter anderem in der Hauptstadt Teheran und den Provinzen Chusestan sowie Ilam aktiviert. Genauere Informationen gibt es bislang nicht. Es gibt bislang auch keine Berichte über Opfer.

Der Gegenschlag unter dem Namen "Tage der Umkehr" begann in der Nacht zum Samstag während des jüdischen Ruhetags Sabbat. Die hohen jüdischen Feiertage waren am Donnerstagabend zu Ende gegangen. Nach etwa fünf Stunden erklärte die israelische Armee am Morgen die Aktion für beendet. 

Wie reagiert Teheran?

Noch ist unklar, ob und wie die Islamische Republik reagieren wird. Das Militär des Landes ist offenbar für einen weiteren Gegenschlag bereit. "Es besteht kein Zweifel daran, dass Israel auf jede Aktion eine angemessene Antwort erhalten wird", zitierte die iranische Nachrichtenagentur Tasnim eine anonyme Quelle aus Regierungskreisen. Tasnim gilt als Sprachrohr der Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht.

Diese hatte in den vergangenen Tagen immer wieder betont, entschieden auf einen israelischen Angriff reagieren zu wollen. Der Iran könnte bis zu 1.000 ballistische Raketen auf Israel abfeuern, die Angriffe verbündeter Milizen in der Region ausweiten und den Schiffsverkehr im Persischen Golf und der Straße von Hormus stören.

Israels Armeesprecher Daniel Hagari warnte den Iran vor einer weiteren Eskalation. "Sollte das Regime im Iran den Fehler begehen, eine neue Eskalationsrunde einzuleiten, sind wir verpflichtet, darauf zu reagieren", sagte er.

Was sagen die USA?

Die USA waren über die Angriffe vorab informiert, aber nicht daran beteiligt. Washington hatte laut Medienberichten zuvor von möglichen Angriffen auf Atom- und Ölanlagen im Iran abgeraten. Die Regierung sicherte Israel ihre Unterstützung zu.

Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte in einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Yoav Gallant, die USA hätte ihre Streitkräfte verstärkt, um das US-Personal in der Region, Israel und seine Partner im Nahen Osten zu schützen.

Die USA als Israels wichtigster Verbündeter seien entschlossen, "jeden Akteur daran zu hindern, die Spannungen auszunutzen oder den Konflikt in der Region auszuweiten". Die USA stationierten zuvor zusätzlich eine Batterie des Raketenabwehrsystems THAAD in Israel. Bereits vergangenes Jahr hatten die USA eine Batterie des Systems in die Region verlegt. 

Wie ist die Lage in Israel?

Laut eines israelischen Armeesprechers gibt es derzeit keine besonderen Anweisungen des Zivilschutzes. Die defensiven und offensiven Fähigkeiten seien voll mobilisiert, erklärte das Militär. "Wir werden alles Notwendige tun, um den Staat Israel und das israelische Volk zu verteidigen."

Warum hat Israel den Iran angegriffen?

Israel sieht die Angriffe als Vergeltung. Denn der Iran hatte am 1. Oktober rund 200 ballistische Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff erfolgte nach einer Reihe von gezielten Tötungen durch Israel, die sich gegen zentrale Akteure in Irans Netzwerk nichtstaatlicher Verbündeter wie der libanesischen Hisbollah-Miliz und der islamistischen Hamas richteten.

Israel kündigte daraufhin eine entschiedene Reaktion an. "Wie jedes andere souveräne Land der Welt hat der Staat Israel das Recht und die Pflicht zu reagieren", erklärte das israelische Militär. Israel werde es dem Iran nicht erlauben, "sich weiter hinter seinen Stellvertretern zu verstecken", schrieb Israels UN-Botschafter Danny Danon.

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