Hurrikan der Stärke 5: »Milton« droht der schlimmste Sturm seit ...

2 Stunden vor
Hurrikan Milton

Nur etwa eineinhalb Wochen nach »Helene« zieht erneut ein gefährlicher Hurrikan auf Florida zu: »Milton« steuerte im Golf von Mexiko mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 270 Kilometern pro Stunde auf den südlichen US-Bundesstaat zu. Damit lag er wieder knapp oberhalb der Schwelle zur höchsten Hurrikan-Kategorie 5, die er zwischendurch bereits erreicht hatte. »Milton« soll am Mittwoch (Ortszeit) als Hurrikan der Kategorie 4 in Florida auf Land treffen. Für viele Anwohner, die sich in Sicherheit bringen wollen, hat ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen: Die Autobahnen sind verstopft, an den Tankstellen geht das Benzin aus.

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Aufgrund des Sturms hat Biden seine Reisen nach Deutschland und Angola abgesagt. Eigentlich wollte der 81-Jährige am Donnerstag nach Berlin aufbrechen. Er bezeichnete »Milton« als einen potenziell »zerstörerischen« Sturm, der einer der schlimmsten sein könnte, die Florida in den vergangenen hundert Jahren heimgesucht hätten. Er forderte die Menschen in den betroffenen Regionen auf, sich in Sicherheit zu bringen.

Biden wollte ursprünglich am Donnerstagabend in Berlin zu einem Staatsbesuch eintreffen. Für Freitag waren ein Empfang mit militärischen Ehren und ein Staatsbankett geplant, für Samstag hatte Biden zu einem Gipfeltreffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein eingeladen. Danach wollte er nach Angola weiterreisen.

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Auch US-Außenminister Antony Blinken hat seine Deutschlandreise abgesagt. Blinken werde vom Außenministertreffen der Asean-Staaten in Laos in die Hauptstadt Washington zurückkehren, erklärte Ministeriumssprecher Matthew Miller.

Vier Astronauten müssen wegen des Sturms länger auf der ISS bleiben. Die »Crew 8« – bestehend aus den Nasa-Astronauten Matthew Dominick, Michael Barratt und Jeanette Epps sowie dem Kosmonauten Alexander Grebenkin – hatte eigentlich schon am Montag von der Internationalen Raumstation ISS abdocken sollen. Weil ihre »Crew Dragon«-Kapsel aber vor der Küste Floridas im Meer landen soll, sei die Rückkehr nun erst einmal auf Sonntag verschoben worden, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit.

Dramatische Warnungen für Florida

In Tampa (Florida) sprach die Bürgermeisterin Jane Castor im Sender CNN eine eindrückliche Warnung an die Bevölkerung aus: »Ich kann ohne jegliche Dramatisierung sagen: Wenn Sie sich dafür entscheiden, in einem der Evakuierungsgebiete zu bleiben, werden Sie sterben.« Zahlreiche Flughäfen in dem Bundesstaat stellten ihren Betrieb ein.

Sollte »Milton« seinen derzeitigen Kurs beibehalten, drohe der »schlimmste Sturm« in der Region um die Stadt Tampa an der Westküste Floridas seit mehr als hundert Jahren, erklärte das NHC. Den Vorhersagen zufolge wird »Milton« zunächst über die mexikanische Halbinsel Yucatán hinwegfegen, bevor er auf Florida trifft.

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Normalerweise trockene Gebiete in Küstennähe könnten durch das ansteigende Wasser überschwemmt werden. Es sei mit lebensgefährlichen Sturmfluten mit Pegelständen von bis zu fünf Metern und zerstörerischen Winden zu rechnen. »Regenfälle bergen die Gefahr von lebensbedrohlichen Sturzfluten und Überschwemmungen in Städten«, hieß es weiter. Auch mit Tornados müsse gerechnet werden.

Zweiter Hurrikan innerhalb weniger Tage

Dabei kämpft Florida immer noch mit Schäden, die Hurrikan »Helene« hinterlassen hat. Vor rund anderthalb Wochen war »Helene« als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie im Nordwesten Floridas auf Land getroffen. Der Sturm schwächte sich dann zwar ab, sorgte auf seinem Weg Richtung Norden aber für schwere Überschwemmungen und Zerstörung. Weit mehr als 200 Menschen in sechs Bundesstaaten kamen nach übereinstimmenden Medienberichten ums Leben – in Florida, Georgia, North Carolina, South Carolina, Tennessee und Virginia.

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöht Experten zufolge die Wahrscheinlichkeit starker Stürme. Die Hurrikansaison beginnt im Atlantik im Juni und dauert bis Ende November. Die Stürme werden in alphabetischer Reihenfolge benannt.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump versucht, das Desaster für den Wahlkampf auszuschlachten, und behauptete, Biden und dessen Vize Kamala Harris würden nicht genug für die Opfer tun. Harris und US-Präsident Biden konterten vehement: Es sei unverantwortlich, wie Trump in einer solchen Lage Desinformation oder gar Lügen verbreite und den Menschen Angst mache.

Harris tritt für die Demokraten bei der US-Präsidentschaftswahl am 5. November gegen Trump an. Sowohl Biden als auch Harris besuchten vergangene Woche schließlich mehrfach das Katastrophengebiet.

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