Was Sie beachten sollten, wenn Ihr Hund gebissen wurde
Erstellt: 25.05.2023, 13:20 Uhr
Von: Sophie Kluß
Beim Gassigehen nur kurz von der Leine gelassen und schon ist es passiert: Ihr Hund trägt einen Konflikt mit einem Artgenossen aus und kommt mit einer Bissverletzung zurück. Was jetzt zu tun ist, lesen Sie hier.
Eine Bissverletzung Ihres Hundes sollten Sie immer ernst nehmen, egal wie groß oder klein die Wunde zunächst erscheinen mag. Der Schreck ist groß, wenn der Liebling eine blutige Verletzung durch einen anderen Hund davonträgt. Trotzdem gilt jetzt: Ruhe bewahren und die folgenden Tipps beachten.
Erste Hilfe: Richtige Behandlung von Bissen beim HundWährend der Auseinandersetzung und auch nach einer bereits geschehenen Bissverletzung steht der Hund unter dem Einfluss von Stresshormonen. Aus diesem Grund wird die Schmerzempfindung zunächst unterdrückt. Für Sie bedeutet das, dass Ihr Hund direkt nach einem Kampf wenig bis keine Schmerzsymptome zeigt. Sie sollten ihn deshalb besonders genau auf Verletzungen hin untersuchen.
Hat Ihre Fellnase vom Kampf Spuren davongetragen, sollten Sie folgendermaßen vorgehen:
Erste Hilfe bei Bissverletzungen Ihres Hundes:Blutet eine Wunde stark, hilft ein Druckverband. Haben Sie in der Situation keinen zur Hand, können Sie sich vorerst mit einer Packung Taschentücher und einem Tuch zum Verbinden behelfen.
Hat Ihr Hund eine offene Wunde, sollten Sie diese zunächst mit möglichst sauberem Wasser spülen und die Wunde oberflächlich reinigen. Zum Schutz der Wunde vor Dreck sollten Sie sie im Anschluss bestmöglich abdecken.
Wie schlimm ist es? Einschätzung von Bissverletzungen beim HundOftmals sehen Bissverletzungen auf den ersten Blick harmlos aus. Häufig sind schlimme Verletzungen oberflächlich gar nicht zu erkennen. Doch auch Wunden, die sich schnell schließen, können später unter der Haut Entzündungen bilden. Verschleppen Sie die fachgerechte Behandlung einer Bisswunde durch einen Tierarzt, kann es auch Tage später noch zu Komplikationen kommen, die im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sind.
Durch die Zähne gelangen beim Biss immer Bakterien in die Wunde. Deshalb gilt: Auch kleine oder kaum sichtbare Bisswunden sollten stets von einem Tierarzt untersucht werden.
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Bissverletzung: Wann muss der Hund zum Tierarzt?Eine Behandlung beim Tierarzt kann den Hundebesitzer unter Umständen viel Geld kosten. Daher sollten sie noch am Ort des Geschehens, soweit möglich, mit dem Besitzer des anderen Hundes über eine mögliche Schadensregulierung sprechen. Bitten Sie ihn um seine Adresse oder sogar darum, mit dem Smartphone ein Foto seines Ausweises machen zu dürfen. Tauschen Sie zudem die Telefonnummern aus.
Eine Bissverletzung sollte in jedem Fall von einem Tierarzt untersucht werden. (Symbolbild) © Panthermedia/ImagoJe früher Ihr Hund von einem Tierarzt versorgt werden kann, desto schneller und komplikationsloser kann die Heilung verlaufen. Bringen Sie Ihren Vierbeiner daher im Optimalfall direkt im Anschluss an den Kampf zu einem Tierarzt oder kontaktieren Sie den tierärztlichen Notdienst.
Wie erkenne ich, ob mein Hund Schmerzen hat?Ob Ihr Hund nach einem Biss durch einen Artgenossen Schmerzen hat, erkennen Sie (meist erst mit zeitlichem Abstand) daran, ob Ihr Vierbeiner auffällig winselt, hechelt oder die Bissstelle leckt. Ist eines der Beine betroffen, könnte es sein, dass der Hund lahmt und ebenfalls Schmerzen empfindet. Fallen Ihnen die genannten Symptome auf, sollten Sie in jedem Fall einen Tierarzt aufsuchen.
Vorsicht im Umgang mit verletzten Hunden!Die Mischung aus Stress, Angst und Schmerz kann Hunde unberechenbar machen. Auch eigentlich brave Hunde können dann plötzlich aggressiv werden und scheuen nicht davor zurück, ihren Besitzer zu beißen.
Damit es gar nicht erst zu aggressiven Auseinandersetzungen kommen kann, behalten Sie Ihren Hund in dicht besiedelten Gebieten am besten an der Leine und forcieren Sie das Rückruf-Training. Sollte es sich nicht vermeiden lassen und Ihr Hund trägt durch einen Konflikt mit einem anderen Hund eine Bissverletzung davon, gilt in jedem Fall: Lassen Sie bitte einen Tierarzt draufschauen.