Joggen mit Hund: Darauf sollten Sie (im Sommer) achten
25.05.2023, 10:17 10 Min.
Joggen mit Hund motiviert, macht Spaß und kann Ihren Vierbeiner optimal auslasten. Wichtig ist aber, dass Herrchen und Frauchen die Sache richtig angehen. Wir zeigen, worauf Sie beim Joggen mit Hund achten müssen und wie Ihr Begleiter Freude am Laufsport entwickelt
Ausgelastete Hunde sind glückliche Hunde. Doch bis die lieben Vierbeiner zufrieden und müde im Körbchen liegen, müssen sich ihre Besitzerinnen und Besitzer manchmal ganz schön anstrengen. Die Versuchung ist also groß, den Hund zum Laufen mitzunehmen, um ihn in kurzer Zeit auszupowern.
Doch Vorsicht: Nicht immer ist das Joggen mit Hund unbedenklich. Wer sich nicht an ein paar Grundregeln hält, kann der Gesundheit des Tieres schaden. Wie das Joggen mit Hund zum Erfolg wird und wann Sie Ihren Vierbeiner lieber zu Hause lassen.
Joggen mit Hund: Die GrundausstattungBevor es losgehen kann, ziehen Joggerinnen und Jogger bequeme Funktionskleidung an, schnüren die Laufschuhe, füllen die Trinkflasche und binden die Fitnessuhr um. Aber welche Ausrüstung brauchen Sie zum Joggen mit Hund?
1. Joggingleine mit BauchgurtDas Joggen mit Hund gelingt mit einer herkömmlichen Leine nur mäßig. Hält man sie in der Hand, schwingt sie mit jeder Armbewegung hin und her. Nicht nur für Sie ist das unangenehm. Auch Ihr Hund fühlt sich durch die überflüssige Leinenbewegung womöglich eingeschränkt. Eine gute Alternative ist die spezielle Joggingleine für Hunde. Diese können Sie mit Bauchgurt erwerben und so ungestört und freihändig laufen. Ihr Hund ist zudem stets gesichert, da Ihnen die Leine nicht aus der Hand gleiten kann.
Joggingleinen für den Hund sind speziell darauf ausgerichtet, sowohl das Tier als auch Herrchen oder Frauchen zu schützen. Sie sind elastisch und verfügen über einen sogenannten Bungee-Effekt. Bei Zug gibt die Joggingleine leicht nach, wodurch der Hals- und Nackenbereich Ihres Hundes geschont wird. Dank des breiten Gurts verteilt sich der Druck auf einen breiten Bereich in Ihrem Rücken, falls Ihr Hund einmal an der Leine zieht.
Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Bauchgurt über Stauraum verfügt. So können Sie zum Beispiel eine Trinkflasche, Ihr Smartphone, Hundekotbeutel und anderes Zubehör mitnehmen. Die Größe des Bauchgurtes sollte außerdem verstellbar sein.
2. Gepolstertes BrustgeschirrEbenso wichtig wie die Joggingleine ist ein passendes Hundegeschirr. Im Idealfall läuft Ihr Hund beim Joggen an der lockeren Leine. Trotzdem kann es passieren, dass er einmal schneller als geplant losläuft und an der Leine zieht oder sogar abrupt stehenbleibt.
Um Verletzungen durch den plötzlichen Zug zu vermeiden, sollten Sie beim Joggen mit Hund niemals ein Halsband verwenden. Am besten eignet sich ein Brustgeschirr mit Polster und Reflektoren. Informieren Sie sich in unserem Hundegeschirr-Test, welches Modell für Sie infrage kommt.
3. Wasserflasche und NapfBei körperlicher Anstrengung benötigt Ihr Hund ausreichend Flüssigkeit. Vielleicht kennen Sie eine Laufstrecke mit Gewässern, an denen Ihr vierbeiniger Begleiter trinken und sich abkühlen kann. Dennoch bietet es sich beim Joggen mit Hund immer an, Trinkwasser und einen Napf im Gepäck zu haben. Durch das Mitführen von Frischwasser kann vermieden werden, dass der Hund verunreinigtes oder mit Algen belastetes Wasser aufnimmt – gerade in der wärmeren Jahreszeit.
Wie oben bereits beschrieben, kaufen Sie passend zu Ihrer Joggingleine am besten einen Bauchgurt, der auch Stauraum für eine Trinkflasche bietet. Einen faltbaren Napf mit Karabinerhaken können Sie ebenfalls leicht am Bauchgurt oder an Ihrer Kleidung befestigen. Alternativ gibt es auch Trinkflaschen mit integrierter Trinkschale für Hunde.
4. Leckerli-BeutelDas Lauftraining soll Ihrem Hund Spaß und Freude bereiten. Belohnen Sie ihn deshalb für seine gute Arbeit. Einen Leckerli-Beutel für unterwegs können Sie ganz einfach am Bauchgurt oder an Ihrer Kleidung befestigen. Machen Sie vor allem in der ersten Trainingsphase immer wieder eine kleine Pause, um Ihren sportlichen Freund zu belohnen.
Darf mein Hund mit mir joggen?Ob Ihr Hund Sie beim Joggen begleiten darf, hängt vom Alter, vom Gesundheitszustand und von der Rasse ab. Grundsätzlich spricht bei gesunden und fitten Hunden nichts dagegen, hin und wieder eine Runde zu joggen. Folgende Hunderassen freuen sich zum Beispiel ganz besonders über eine ausgiebige Laufrunde:
Aber auch andere Hunderassen können zum Joggen geeignet sein. Im Zweifel entscheidet der Besuch beim Tierarzt darüber, ob Sie mit Ihrem Hund joggen können. Ein Gesundheitscheck gibt Aufschluss.
Diese Hunde bleiben lieber zu HauseDas Joggen mit Hund ist nicht für jeden Vierbeiner gesund. Folgende Hunde können gesundheitliche Schäden davontragen und sollten deshalb zu Hause bleiben, zum Beispiel, um die Gelenke zu schonen:
Einen Welpen sollten Sie auf keinen Fall mit zum Joggen nehmen. Ausdauersport ist für den kleinen Hundekörper ungesund. Gelenke, Muskeln und Knochen sind noch nicht weit genug entwickelt und können durch zu hohe Belastung dauerhaft geschädigt werden.
Ihr Hund sollte mindestens ein Jahr alt sein, bevor es ans Joggen geht. Aber auch dann gilt: Immer mit der Ruhe. Fangen Sie mit langsamem Tempo und kurzen Strecken an, sodass Ihr Junghund schonend Kondition aufbauen kann.
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Joggen mit schwerem Magen und voller Blase? Was für Sie unangenehm klingt, gilt auch für Ihren Hund. Bevor Sie also durchstarten, räumen Sie ihm die Möglichkeit ein, in Ruhe sein Geschäft zu erledigen. Unmittelbar vor dem Joggen sollte Ihr Hund außerdem nicht fressen. Warten Sie nach der letzten Mahlzeit circa zwei Stunden, bevor Sie die Laufschuhe schnüren.
Die richtige Strecke zum Joggen mit HundDamit das Joggen mit Hund entspannt verläuft, sollten Sie sich Gedanken über eine passende Laufstrecke machen. Wählen Sie am besten eine Route, auf der Ihr Hund wenig abgelenkt ist. Vor allem, wenn Sie und Ihr Vierbeiner gerade erst mit dem Training beginnen, können äußere Reize wie Artgenossen, stark befahrene Straßen oder Menschenmengen das Training beeinträchtigen.
Wichtig ist auch der richtige Untergrund für Gelenke und Pfoten. Am besten joggt es sich für Ihren Hund auf weichem Boden, zum Beispiel im Wald, auf dem Gras oder auf Feldwegen. Asphalt ist auf Dauer zu hart für die Pfoten und heizt sich im Sommer stark auf. An warmen Tagen sollten Sie außerdem darauf achten, dass Sie nicht in der prallen Sonne mit Ihrem Hund joggen. Idealerweise wählen Sie eine Route mit viel Schatten und Gewässern zum Abkühlen.
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Wie lange und wie weit Sie mit Ihrem Hund joggen dürfen, hängt von seinem Alter und seiner Ausdauer ab. Ist Ihr Hund noch nicht ans Joggen gewöhnt, sollten Sie nicht gleich mit einem 10-Kilometer-Lauf starten. Lassen Sie es langsam angehen, sodass Ihr Hund locker neben Ihnen her traben kann und machen Sie regelmäßige Pausen.
Auf keinen Fall sollte die Laufrunde länger sein als die tägliche Gassirunde. Tasten Sie sich gemeinsam mit Ihrem Hund an die optimale Länge und Dauer heran. Starten Sie im Zweifel mit einer 15-minütigen Joggingrunde – inklusive Pause – und steigern Sie sich langsam. Achten Sie immer darauf, ob Ihr Hund erschöpft wirkt.
Ist Joggen für Hunde anstrengend?Ja, für Hunde ist das Lauftraining aus mehreren Gründen anstrengend. Einerseits, weil er sich schneller als gewohnt fortbewegen muss. Andererseits, weil beim Joggen mit Hund viele Regeln gelten. Ihr Hund muss diese erst lernen und dann konsequent einhalten - das ist nicht nur wichtig für die Sicherheit beim Lauftraining, sondern lastet den Vierbeiner auch geistig aus.
Woran erkenne ich, dass mein Hund erschöpft ist?Anzeichen der Erschöpfung sollten Sie beim Joggen mit Hund unbedingt ernst nehmen. Wenn Ihr Hund folgende Symptome zeigt, ist es allerhöchste Zeit für eine Pause bzw. einen Abbruch der Joggingrunde:
Wenn die Sonne scheint, macht das Joggen erst richtig Spaß. Für Hunde kann es aber schon ab 20 Grad zu warm zum Joggen werden. Im Sommer sollten Sie deshalb früh morgens oder spät abends mit dem Hund joggen, schattige Strecken wählen und für ausreichend Flüssigkeit sorgen. An heißen Tagen verzichten Sie am besten auf das Joggen mit Hund und sorgen stattdessen für Abkühlung.
Jogger und Joggerinnen, die hart im Nehmen sind, laufen auch im Winter Ihre Runden. Der Hund sollte sie dabei nur begleiten, wenn es nicht zu kalt ist. Einstellige Minusgrade machen dem Vierbeiner in der Regel nichts aus. Kleine Hunde mit wenig Fell frieren aber leicht. Achten Sie darauf, dass Sie nicht auskühlen und lassen Sie an kalten Tagen lieber einmal mehr die Laufschuhe im Schrank stehen.
Joggen mit Hund ersetzt nicht das Gassi gehenDen Hund mal so richtig auspowern und ihn danach zufrieden und müde im Körbchen liegen sehen – das ist für Hundehalter und Hundehalterinnen eine echte Genugtuung. Doch das Joggen mit Hund ersetzt nicht die regelmäßigen Gassirunden. Zwar lastet es den Hund körperlich aus. Dennoch freut sich Ihr Vierbeiner über entspannte Touren, auf denen er schnüffeln und Artgenossen kennenlernen darf. Möglich ist auch eine Kombination aus Ausdauersport und Gassi gehen: Joggen Sie mit Ihrem Hund zum Park und lassen Sie ihn dort eine Weile schnüffeln und toben.
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Um einem Hund das Joggen beizubringen, braucht es vor allem viel Geduld. Gehen Sie nicht verbissen an die Sache heran und übertragen Sie nicht Ihre eigenen sportlichen Ansprüche auf den Hund. Wer joggen geht, um das Tempo zu steigern und die eigenen Rekorde zu knacken, sollte lieber zusätzliche Runden ohne Hund drehen.
Für den Hund sollte beim Joggen der Spaß im Vordergrund stehen. Damit er Sie gerne bei der Laufrunde begleitet, dürfen Sie ihn vor allem zu Beginn nicht stressen und überfordern. Wie das gelingt? Indem Sie kleine Erfolge feiern, an Disziplin und Lob nicht sparen und immer ein Lieblings-Leckerli parat halten. So bringen Sie Ihrem Hund Schritt für Schritt das Joggen bei:
Schritt 1: Leinenführigkeit und "bei Fuß" üben
Joggen mit Hund ist nur sicher, gesund und spaßig, wenn Ihr Vierbeiner entspannt an der Leine geht. Leinenführigkeit und das Bei-Fuß-Gehen müssen einwandfrei sitzen, bevor Sie mit Ihrem Hund joggen können. Sollte dies noch nicht der Fall sein, üben Sie zunächst beim Spaziergang. Sobald Ihr Hund an der Leine zieht, bleiben Sie stehen und gehen in die andere Richtung. So lernt er, dass Sie die Richtung vorgeben und er sich daran orientieren muss. Geht er entspannt und bei lockerer Leine neben Ihnen her, loben und belohnen Sie ihn.
Schritt 2: Grundkommandos beherrschen
Ihr Hund sollte außerdem die wichtigsten Grundkommandos einwandfrei beherrschen. Beim Joggen kann es wichtig sein, dass Ihr Hund auf "Sitz" und "Bleib" hört, zum Beispiel, wenn Sie an einer Kreuzung warten müssen. Auch das Kommando "weiter" sollte sitzen. Es signalisiert Ihrem Hund, dass die Schnüffelpause vorüber ist und es weitergeht. Möchten Sie ohne Leine joggen, muss Ihr Hund perfekt abrufbar sein und das freie Bei-Fuß-Gehen beherrschen.
Schritt 3: Jogging-Kommandos festlegen
Legen Sie im Vorfeld spezielle Kommandos zum Joggen fest und üben Sie diese, bis Ihr Hund sie verinnerlicht hat. Denken Sie immer daran: Sie geben den Ton, die Richtung und die Geschwindigkeit an.
Sinnvoll ist zum Beispiel das Kommando "Lauf" oder "Schnell", wenn Sie zügig joggen möchten. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten: Schnelles Joggen und Sprints sollten Sie nur einlegen, wenn Ihr Hund dadurch nicht zu aufgeregt wird. Er sollte das langsame Joggen kennen und akzeptieren, bevor das Tempo erhöht wird. Um die Geschwindigkeit kontrolliert wieder zu drosseln, führen Sie zum Beispiel das Kommando "Langsam" ein.
Auch Pausen sollten stets von Ihnen initiiert werden und nicht von Ihrem Hund. So stellen Sie sicher, dass Ihr Hund nicht selbst entscheidet, wann er zum Schnüffeln an die Seite geht. Kommen Sie zum Beispiel mit dem Befehl "Bleib" zum Stehen. Ihr Hund sollte dann geduldig neben Ihnen warten, ehe Sie ihm erlauben, sich frei zu bewegen. Dazu eignet sich ein Auflösungskommando wie "Ok" oder "Los".
Schritt 4: Fünf Minuten joggen, fünf Minuten gehen
Haben Sie sich für Jogging-Kommandos entschieden? Dann geht es jetzt ans Üben. Ihr Hund braucht Zeit – um die Kommandos zu verinnerlichen und Kondition aufzubauen. Zu Beginn sollten Sie im Wechsel fünf Minuten joggen und fünf Minuten gehen. Insgesamt sollte die Strecke nicht länger sein als die tägliche Gassirunde – im Zweifel lieber kürzer. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund sowohl beim Joggen als auch beim Gehen neben Ihnen an der lockeren Leine läuft. Die Gehpausen sind nicht dazu gedacht, dass Ihr Hund schnüffeln kann. Dazu richten Sie spezielle Pausen ein, die Sie mit einem Kommando einläuten.
Ganz wichtig: Vergessen Sie nicht, Ihren Hund zu loben. Wenn er brav und motiviert neben Ihnen her joggt, rufen Sie ihm hin und wieder ein Lob zu. In den Gehpausen belohnen Sie ihn mit einem Leckerli.
Schritt 5: Langsam steigern
Sobald Ihr Hund die Jogging-Kommandos verstanden und verinnerlicht hat, steigern Sie sich langsam. Fortan können Sie zum Beispiel im Wechsel sechs Minuten joggen und vier Minuten gehen. Mit der Zeit steigern Sie sich weiter. Achten Sie dabei immer auf Ihren Hund. Zeigt er Anzeichen von Erschöpfung, lassen Sie das Training etwas ruhiger angehen. Gewähren Sie Ihrem Hund nach dem Joggen außerdem ein bis zwei Tage Pause. Auch Hunde können Muskelkater bekommen und verlieren dann schnell die Freude am Ausdauersport.
Wer möchte, kann mit dem GPS-Tracker von tractive die Aktivitäten des Hundes aufzeichnen und kontrollieren. Sie erhalten eine Übersicht, wie aktiv Ihr Hund war, wie viele Kalorien er verbraucht hat und ob es am Tag ausreichend Ruhepausen gab.
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