Sturgeon-Nachfolge: Yousaf wird schottischer Regierungschef

28 Mär 2023
Humza Yousaf

Stand: 27.03.2023 16:49 Uhr

Der schottische Gesundheitsminister Yousaf wird neuer Ministerpräsident und Vorsitzender der Regierungspartei SNP. Der Nachfolger von Regierungschefin Sturgeon muss nun versuchen, sowohl das Land als auch die Partei zu einen.

Humza Yousaf wird neuer Regierungschef in Schottland. Die Schottische Nationalpartei (SNP) bestimmte ihn zum Nachfolger von Nicola Sturgeon, die Mitte Februar nach acht Jahren im Amt zurückgetreten war. Yousaf setzte sich nicht nur für den Posten des Ersten Ministers Schottlands, sondern auch für den Parteivorsitz durch. Seine Gegenkandidatinnen waren Finanzministerin Kate Forbes und die schottische Parlamentarierin Ash Regan.

Das Parlament in Edinburgh stimmt am Dienstag über Yousafs Ernennung ab. Der 37-Jährige begrüßte seine Wahl mit den Worten, er fühle sich wie der "glücklichste Mann der Welt". Als stärkste Kraft im Regionalparlament hat die SNP das Anrecht auf den Posten des "First Minister".

Der Sohn von Einwanderern aus Südasien wird damit auch der erste nicht-weiße Regierungschef von Schottland. Yousaf ist seit 2011 im schottischen Parlament und ein Verbündeter von Sturgeon. Er hatte bereits diverse Regierungsposten inne. Zuletzt war er als Gesundheitsminister in die Kritik geraten. Ihm wurde eine mangelnde Aufarbeitung der Corona-Pandemie vorgeworfen.

Große Aufgaben warten auf Yousaf

Yousaf obliegt es nun, nicht nur das Land, sondern auch die Partei zu einen. Den Wahlkampf beherrschten Themen wie Homo-Ehe, Transgender-Rechte und Abtreibung.

Er gehöre "zu der Generation, die die Unabhängigkeit Schottlands erreichen wird", erklärte Yousaf. Das schottische Volk brauche "die Unabhängigkeit jetzt mehr denn je". Im Jahr 2014 hatten die Schotten mit knapper Mehrheit für einen Verbleib bei Großbritannien gestimmt, doch das war noch vor dem Brexit. Die SNP will deshalb ein weiteres Referendum, was aber die Regierung in London ablehnt. Der oberste britische Gerichtshof urteilte, dass Schottland ohne Zustimmung aus London auch keines abhalten dürfe.

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