Pausenführung gerettet: HSV-Bollwerk für FCM nicht zu knacken

6 Stunden vor

Der Hamburger SV hat dem 1. FC Magdeburg die erste Saisonniederlage beigebracht. Vor heimischer Kulisse spielten die Hanseaten erst souverän auf, zitterten nach einem Blackout in Unterzahl aber noch einmal.

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Foto kicker

Davie Selke wollte nach seinem Tor die ganze Welt umarmen. IMAGO/Jan Huebner

HSV-Coach Steffen Baumgart und seine Schützlinge standen in der Länderspielpause im Schatten einer Hiobsbotschaft. Der lange Ausfall von Zweitliga-Toptorjäger Glatzel schwebte über den Rothosen. Früh hatte Baumgart sich jedoch entschieden, keine externe Verstärkung zu forcieren, sondern dem vorhandenen Personal vertrauen zu wollen. Konkret gemeint war damit der zu Saisonbeginn äußerst erfolgreich gestartete Königsdörffer, der das Vertrauen einmal mehr prompt zurück zahlte: Bereits in Minute fünf nickte er eine Muheim-Flanke ein.

Abgezockte Hamburger machen es früh deutlich

Nach dem Traumstart überließ der Gastgeber den gewohnt ballbesitzorientierten Gästen ein kleines Plus in der Verteilung des Spielgeräts. Gefährlich wurde es für den Kasten von Heuer Fernandes, mit dem Baumgart die lange offen gelassene Torwartfrage nach Raabs starker Leistung beim 3:0 in Düsseldorf vorerst beantwortet hatte, jedoch nur einmal: Der Schlenzer von Ex-Hamburger Amaechi verfehlte das Ziel knapp (38.).

Während der in die Startelf zurückgekehrte Leistungsträger Atik blass blieb, sah sein Trainer Christian Titz deutlich mehr Arbeit für die eigene Hintermannschaft, in der sich gegenüber dem 2:2 gegen Fürth Mathisen nach abgelaufener Sperre wiedergefunden hatte. In der 32. Minute etwa scheiterte Richter am Pfosten, ehe Katterbach zehn Zeigerumdrehungen später Magdeburgs zurückgekehrten Abwehrchef per Übersteiger auf den Hosenboden setzte und zum 2:0 traf. Ein feines Tor, dem Selke nach Ecke von Muheim noch das 3:0 folgen ließ (45.+1).

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2. Bundesliga - 9. Spieltag

Auf die drei Gegentreffer reagierte Christian Titz nach der Pause mit ebenso vielen Wechseln. Nollenberger, Hercher und Burcu sollten an Stelle von El Hankouri, Müller und Amaechi für Schwung sorgen - mussten aber erst einmal mit ansehen, wie Selke die große Chance auf das 4:0 verpasste (46.).

Schonlaus Lapsus bricht den Rhythmus

Dann jedoch kippte die Partie, weil HSV-Kapitän Schonlau sich einen kaum zu erklärenden, kapitalen Aussetzer leistete. Als letzter Mann verstolperte er am Mittelkreis unbedrängt das Leder und legte den durchbrechenden Kaars. Zunächst mit Gelb bedacht, verhalf Schiedsrichter Sven Jablonski dem ohnehin wackligen Routinier nach VAR-Hinweis per Roter Karte zum verfrühten Feierabend (57.).

Doch damit nicht genug: Augenblicke nach dem Platzverweis und Steffen Baumgarts Reaktion in Form der Hereinnahme von Debütant Perrin verkürzten die Magdeburger auch noch durch Kaars vom Punkt (63.). Muheim war zuvor die entscheidenden Zentimeter zu spät gegen Burcu gekommen, das Spiel binnen sechs Minuten plötzlich wieder offen.

Herchers Hochkaräter bleibt ungenutzt

Aus der zahlenmäßigen Überlegenheit machten bemühte Gäste anschließend allerdings lange nichts mehr. Einige Distanzschüsse blieben das Maß der Dinge, bevor Heuer Fernandes erst gegen Itos Versuch aus spitzem Winkel parierte (81.), ehe er mächtig Glück hatte, dass Hercher vor dem Duell der Elbstädter wohl das Glas Zielwasser vergessen hatte: Aus sechs Metern schoss der Joker den HSV-Keeper an (83.), der kurz vor Ende der Nachspielzeit noch eine kleine Schrecksekunde durchlebte. Bevor der Ball in seinem Tor lag, hatte Hugonet ihm die Kugel jedoch per Kopf aus den Händen bugsiert. Sven Jablonksi entschied in der letzten brenzligen Szene des Spiels auf Freistoß (90.+4).

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Tore und Karten

   

Spieldaten

Schiedsrichter-Team

Spielinfo
Stadion Volksparkstadion Zuschauer 57.000 (ausverkauft)

Der HSV brachte somit nach Fortuna Düsseldorf auch dem 1. FC Magdeburg die erste Saisonniederlage bei und schob sich auf Rang 3 am FCM vorbei. Eine Position, die am Samstag (13 Uhr) in Elversberg gefestigt werden soll. Magdeburg trifft am Sonntag (13.30 Uhr) auf Hannover und will dort eventuelle Versäumnisse der Hanseaten ausnutzen.

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