Hamburg verspielt 2:0 gegen Schalke und verpasst Sprung auf Platz 3

Erzielte in Hamburg den Ausgleichstreffer - und verpasste das 3:2: S04-Kapitän Kenan Karaman. IMAGO/RHR-Foto

HSV-Trainer Steffen Baumgart nahm im Vergleich zum erschreckenden 1:3 in Braunschweig drei Wechsel vor: Anstelle von Perrin, Dompé und Karabec (alle Bank) begannen Poreba, Mikelbrencis und Richter.

Derweil reiste S04 mit dem souveränen 2:0 gegen Regensburg im Rücken an, sodass Kees van Wonderen keinen größeren Wechselbedarf sah und nur einmal gezwungenermaßen tauschte: Für den verletzten Mohr startete Bachmann.

Beiden Mannschaften war die Verunsicherung in der Anfangsphase anzumerken, wobei Schalke in den ersten Minuten durchaus versuchte, das Spiel an sich zu reißen, schnell aber passiver wurde. Der HSV übernahm derweil nach einer Viertelstunde die Kontrolle, erarbeitete sich Vorteile im Ballbesitz, doch ließ ebenso wie Königsblau die nötige Torgefahr vermissen.

Erst als Kaminski unmittelbar vor dem eigenen Strafraum ein unkluges Foul gegen Muheim beging, eröffnete sich für Richter die Chance auf sein erstes Saisontor - und er sollte sie nutzen. Auch wenn Heekeren ordentlich mithalf, hatte sich der Schalker Hintermann doch frühzeitig aus seinem Torwarteck bewegt und somit den Ball nicht mehr erreicht (29.).

Damit aber nicht genug. Es kam vielmehr doppelt knüppeldick für die Knappen: Schallenberg spielte im eigenen Strafraum einen völlig unsinnigen Pass ins Zentrum, den Königsdörffer antizipierte und nur noch ins leere Tor einschieben musste, nachdem er Heekeren umkurvt hatte (30.). Schalke war nach Hamburgs Doppelschlag von der Rolle, sodass Selke beinahe das 3:0 hinterherschob, wegen Grügers Rettungsaktion aber nicht jubeln durfte (34.).

Nach der Pause hatte der HSV zwar in Person von Selke direkt die Chance auf die Vorentscheidung. Weil Heekeren aber stark parierte, blieb alles offen (47.).

Schalke raffte sich in der Folge auf und drückte vehement auf den Anschlusstreffer, den Younes auch schließlich herbeiführen sollte. Von Schonlaus Oberschenkel sprang der Ball auf die Füße des quirligen Offensivmanns, der alleine vor Heuer Fernandes nur noch einschieben musste (57.). Der HSV war wie ausgewechselt, jedoch im negativen Sinne. Schalke wollte unbedingt den Ausgleich, ließ die Rothosen überhaupt nicht mehr ins Spiel kommen und erzielte tatsächlich den zweiten Treffer.

Großer Jubel beim FC Schalke 04 über den Ausgleichstreffer in Hamburg. IMAGO/RHR-Foto

Nachdem Sylla zunächst in Minute 67 einen Abseitstreffer verbucht hatte und Richter aus dem Nichts beinahe das 3:1 klargemacht hätte (69.), zählte Karamans Tor nach Bachmanns Vorlage - und das war völlig verdient (74.). Erst in der Schlussphase wurde das einseitige Duell im zweiten Abschnitt wieder zu einem offenen Schlagabtausch. Zuerst verpasste Karaman aus eigentlich bester Lage den Doppelpack und damit verbunden den absolut möglichen 3:2-Führungstreffer (78.), dann rettete Heekeren stark gegen den eingewechselten Hefti (81.).

Am Ende stand ein insgsamt gerechtes Remis, das die Schalker sicherlich deutlich mehr zufriedenstellte als den HSV, der den Sprung auf Platz 3 verpasste. Weiter geht es für Schalke mit dem Heimspiel gegen Kaiserslautern am kommenden Freitag (18.30 Uhr). Hamburg ist in Karlsruhe erst am Sonntag gefordert (13.30 Uhr).